In diesem Buch geht es um die Themen Liebe und Sexualität, die astrologisch von den Planeten Venus und Mars symbolisiert werden. Unsere Art zu lieben und unsere Sexualität sind für Verbindungen zu anderen von grundlegender Wichtigkeit. Insofern handelt es sich bei dem vorliegenden Werk um ein Buch über Beziehungen, wobei es allerdings nicht um das Thema Partnervergleich geht. Wir können erkennen, warum wir bestimmten Menschen gegenüber Vertrauen, Wärme und sexuelle Anziehung empfinden oder warum uns dieses Gefühle entgegengebracht werden.
Die Planeten Venus und Mars im Geburtshoroskop, deren Aspekte, Transite und Progressionen sind der Schlüssel, um die eigenen und die Bedürfnisse der Partner in Liebesbeziehungen zu erkennen, zu verstehen und zu akzeptieren.
Je besser wir uns und andere verstehen, desto wahrscheinlicher ist es, daß wir befriedigende und anregende Partnerschaften finden.
Janey Stubbs ist als beratende Astrologin in London tätig. Sie erwarb 1984 das Diplom an der "Faculty of Astrological Studies" und ist Trägerin des Margaret Hone Preises für beste Interpretationsleistung.
Vereinigung der Gegensätze
Wenn unser Verlangen (Mars) auf jemanden gerichtet ist, für den wir Liebe empfinden (Venus), ist eine außerordentlich starke emotionale Mischung gegeben. Diese zwei Planeten fungieren als Pole – sie verkörpern einander entgegengesetzte Prinzipien. Venus stellt eine Form von Yin-Energie dar – sie bedeutet Liebe, das Teilen und die Verbindung zu dem oder den anderen. Mars als eine Yang-Energie steht für Aktion, Leidenschaft und Verlangen. Wir müssen mit diesen beiden Polen in uns in Kontakt sein, um uns als vollständiger Mensch zu präsentieren. Bevor wir eine Beziehung begründen, die wirklich befriedigend ist und die auf vollständiger Gleichberechtigung beruht, müssen wir uns darüber im klaren sein, wer wir sind – wir müssen unsere Individualität und Selbständigkeit unter Beweis stellen. Die wahre Liebes-Beziehung ist die Verbindung zweier Menschen – zweier eigenständiger Persönlichkeiten –, die füreinander Liebe und Anteilnahme empfinden, die einander schätzen und zugleich begehren, die Leidenschaft füreinander spüren und Freude an der Sexualität haben und wissen, dass es dem anderen genauso geht. Damit dies der Fall sein kann, müssen Venus und Mars auf angemessene Weise zum Ausdruck kommen.
Wenn Schwierigkeiten bestehen, eines der beiden Prinzipien umzusetzen, wird sich das auch auf den anderen Planeten auswirken. Wenn der Mars zu schwach ist, wird es zu einem Mangel an Verbindungen kommen – die Antriebslosigkeit und emotionale Kargheit bedeutet dann die Schwierigkeit, eine Wahl zu treffen, auf der Basis von Gefühlen zu handeln oder den Willen in die Tat umzusetzen. Mit einem schwachen Mars gelingt es uns nicht, Eindruck auf die Welt zu machen. In diesem Falle scheint es uns, dass diese von uns Besitz ergreift und uns zu einem willfährigen und passiven Etwas macht. Wir geben dann zuviel von uns selbst weg. Mit einer schwachen Venus zeigen wir uns zu anspruchsvoll – wir haben dann keinen Blick für die anderen. Wir neigen dann dazu, aufdringlich zu sein und andere nicht richtig wahrzunehmen. Und vielleicht verspüren wir wegen unserer Unfähigkeit, eine wirkliche Verbindung herzustellen, ein innerliches Gefühl der Einsamkeit. Die daraus resultierende Verzweiflung kann dazu führen, dass wir uns immer besitzergreifender präsentieren – vielleicht mit der Konsequenz, dass wir damit unsere Freunde vertreiben und unsere Einsamkeit zunimmt. Wenn in einer Beziehung ein Partner einen starken Mars. der andere eine starke Venus hat, ist das klassische Muster gegeben, dass der eine den anderen «ausnutzt» und auf dessen Gefühlen «herumtrampelt». Ein anderes Muster können wir bei dem Paar beobachten, in dem beide eine schwache Venus haben – wenn immer Streit herrscht und niemals Zuneigung zum Ausdruck gebracht wird. Wenn beide Partner einen schwachen Mars haben, wird die Beziehung fade und langweilig sein. Sie wird nur aus dem Grund fortbestehen, dass beiden der Mut fehlt, den Schlussstrich zu ziehen.
Bei der Untersuchung von Venus und Mars im Horoskop müssen wir auch in Betracht ziehen, ob die beiden Planetenstellungen miteinander harmonieren. Wenn das nicht der Fall ist, kann es schwierig für uns sein, befriedigende Partnerschaften einzugehen. Ein Mensch, der diesen Konflikt in sich trägt, wird möglicherweise viele schmerzhafte Erfahrungen machen. Erst dann, wenn er sich selbst wirklich kennen gelernt hat, wird er in der Lage sein, eine Beziehung einzugehen, die seinen Bedürfnissen entspricht.
Wenn es im Hinblick auf zwei Planeten zu einem inneren Konflikt kommt, neigen wir dazu, uns mit dem einen zu identifizieren und den anderen zu verleugnen. Das Wesen des Horoskops bringt zum Ausdruck, welche Energien der Mensch wahrscheinlich mit seinem Bewusstsein anerkennt. Die Eigenschaften, die mit dem verleugneten Planeten zusammenhängen, werden möglicherweise auf den Partner projiziert – mit der Folge, dass das Problem nicht als etwas Innerliches, sondern als etwas Äußeres erlebt wird. Zum Beispiel könnte der Mensch mit einem Widder-Mars, der im Quadrat zum Jupiter steht, die Eigenschaft haben, sich ohne langes Nachdenken in jedes sexuelle Abenteuer zu stürzen. Wenn aber daneben eine Venus/Saturn-Konjunktion im Zeichen Krebs vorhanden ist, besteht die Neigung, sich gefühlsmäßig zurückzuhalten und keine Verpflichtungen einzugehen. Wenn dieser Mensch sich mit seinem Mars identifiziert, dürfte er sein Venus-Bedürfnis nach Nähe und Sicherheit nach außen projizieren und den Eindruck bekommen, dass andere Menschen ihn in seiner Handlungsfreiheit beschränken wollen. Steht er zu seiner Venus-Funktion und projiziert den Mars, wird er glauben, dass alle anderen selbstsüchtig und unzuverlässig sind. Dieser Mensch wird solange unfähig sein, eine dauerhafte Verpflichtung einzugehen, bis er den Zwiespalt in sich selbst anerkennt und merkt, dass er sowohl Freiheit als auch Sicherheit braucht. Wir müssen uns darüber im klaren sein, dass diese zwei Planeten entgegengesetzte Prinzipien vertreten. Es geht hier darum, in uns einen Ausgleich zu schaffen.
Wenn zwischen Venus und Mars ein ausgewogenes Verhältnis besteht, sind wir uns unserer Individualität bewusst; wir können uns dann aussuchen, mit wem wir in Beziehung treten. Die Voraussetzung dafür, eine Partnerschaft mit jemandem zu begründen, den wir mögen und begehren, ist, dass wir uns selbst akzeptieren. Wir sollten einen Menschen in seinem Wesen erkennen und lieben – nicht aus dem Grund, ihn zur Kompensation eines Mangels von uns selbst zu benutzen. Es geht darum, an einem anderen Menschen Anteil zu nehmen, mit jemandem zu teilen. Natürlich müssen wir hier auch zur Sprache bringen, was wir wollen – aber wir dürfen doch nicht nur unsere Bedürfnisse im Auge haben. Wir können unser Leben bereichern, indem wir es mit demjenigen teilen, der uns liebt – was aber nicht heißt, dass wir unsere Autonomie aufgeben oder erwarten, dass dies der andere tut. Worauf es ankommt, ist, sich an den Unterschieden zu erfreuen und den anderen in seiner Individualität anzuerkennen.
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