Wie beeinflussen die Märchen unserer Kindheit unsere Lebensausrichtung? Was wird aus Froschkönig und Aschenputtel? Gibt es Wege aus der Verzauberung? Für Astrologen und Laien gleichermaßen interessant und spannend zu lesen. Und das Schönste: Vor dem Hintergrund ihrer langjährigen Berufserfahrung und anhand von praxisbezogenen Fallbeispielen beschreibt Ilona Picha-Höberth die astrologische Beratungssituation so, wie sie ist!" Die Verbindung zwischen Lebensmärchen und Horoskop erweitert die Möglichkeiten für den Berater, sich sensibel in die Psyche des Klienten hineinzuarbeiten.
Astrologie ist die Sprache der Seele.
Und Märchen? Sind nicht gerade in Märchen jene Bilder enthalten, durch die unsere Seele spricht?Märchen vermitteln Lebensbilder, sie erzählen von Aufgaben und Prüfungen, die der Held annehmen und bestehen muss, um am Ende die Prinzessin befreien oder den Schatz heben zu können. Dabei stehen ihm i.d.R. treue Helfer zur Seite, die er aber auch braucht, um den bösen Hexen und Ungeheuern, die sich ihm in den Weg stellen, trotzen zu können. Märchen sind bild- und wortgewordene Analogien zu allen Herausforderungen, die das menschliche Leben bietet. Jeder von uns muss sich dieser/seiner Heldenreise auf seine ganz persönliche, individuelle Art stellen und sein Lieblingsmärchen gibt symbolisch Aufschluss darüber, mit welchen Feinden, aber auch mit welchen Hilfen – im Innen, wie im Außen - er dabei rechnen kann. Demnach bieten Märchen einen Leitfaden für den Umgang mit unserem innerseelischen Potential.[...]Bei den in diesem Buch vorgestellten Fallbeispielen wurde ebenfalls das gewählte Märchen als Analogie zum Lebensskript betrachtet. In einigen Fällen zeigt sich jedoch, dass es nicht immer das Lieblingsmärchen ist, welches prägend wirkt, sondern dass mitunter gerade ein Märchen, gegen das eine stark emotional geprägte Ablehnung gehegt wird, als Skriptmärchen dienen kann. Dieses Märchen weist dann ebenfalls in seinem Verlauf Gleichungen zur eigenen Lebensgeschichte auf und kann, je nach Thematik, unterschiedliche, möglicher-weise sogar auf den ersten Blick wider-sprüchlich erscheinende Interpretationen zu-lassen.So zeigt die in diesem Buch beschriebene Fallgeschichte des Skriptmärchens Froschkönig eine Identifikation des Horoskopeigners mit dem Frosch. Diese entstammt dem unbe-wussten Wunsch, durch weibliches Wirken in den Genuss bestimmter Vorteile zu gelangen, die der Geborene aus eigener Kraft heraus – zumindest glaubt er das – nicht erzielen kann.Liegt jedoch eine Identifikation mit der Prinzessin vor, dann geht es für den Geborenen i.d.R. um falsch verstandene oder zu streng ausgelegte Loyalität und Treue, welche über die eigenen Lebensbedürfnisse gestellt werden.Die Identifikation mit dem Frosch geschieht aus einer unbewussten Plutothematik heraus. Der Frosch als Wasser- und Erdwesen bewegt sich auf der materiell-körperlichen und auf der emotional-instinkthaften Ebene zugleich und steht damit als Metapher für eine unerlöste Triebdynamik, die nach einer Transformation verlangt. Sie ist dadurch eindeutig als Plutoenergie zu erkennen.Im Gegensatz hierzu würde die Identifikation mit der Prinzessin – vor allem durch das Verhalten des alten, strengen Königs ihr gegen-über - ein Saturnthema symbolisieren, bei dem es um einen Bewusstwerdungsprozess zur Wahrnehmung und Durchsetzung eigener Lebensrechte und –bedürfnisse geht. Die hiermit verbundene Aufgabe ist es, Anpassungszwänge nicht über die eigenen seelischen Belange zu stellen und einen gesunden Ausgleich zwischen Anpassung bzw. Einordnung (Saturn) und den emotionalen Lebensbe-dürfnissen (Mond) anzustreben.Hier zeigt sich auch, dass die Identifikation mit einer Märchenfigur nicht grundsätzlich geschlechtsspezifisch ist. Eine Verbindung kann sowohl mit einer weiblichen, als auch mit einer männlichen Person im Märchen stattfinden. Meist stellt sich während der intensiveren Beschäftigung und dem Abgleich zwischen dem Lieblingsmärchen und dem Lebensskript (Horoskop) heraus, dass in unterschiedlichen Entwicklungsphasen ohnehin Identifikationen mit mehreren oder vielleicht sogar allen Personen im Märchen stattgefunden haben (s. hierzu auch Fallbeispiel Clemens: Brüderchen und Schwesterchen).Das Lieblingsmärchen gibt also nicht zwangsweise immer übereinstimmende, gleiche Synchronisierungen vor. Die Kunst bei der Interpretation ist es also herauszufinden, welche Identifikation gerade vorliegt und wie dem Klienten diese Muster auf konstruktive Art anschaulich gemacht werden können.Bei der Einbeziehung des Lieblingsmärchens des Klienten in die astrologische Beratung ist es deshalb besonders wichtig, keine Überstülpungen vorzunehmen nach dem Motto:Märchen XY = Problem YX.Das Lieblingsmärchen ist genauso wenig wie das Horoskop eine Schablone, die für alle die gleichen Ausschnitte zulässt, sondern ein Archetypus für individuelle Lebenserfahrungen. Die Verbindung zwischen Lebensmärchen und Horoskop erweitert die Möglichkeit für den Berater, sich sensibel in die Psyche des Klienten hineinzuarbeiten.Aber genauso, wie der Klient die einzelnen Aspekte seines Horoskops in einer astrologischen Sitzung durch das Erzählen seiner persönlichen Erfahrungen erst mit „gelebtem Leben“ füllt, so können auch seine tatsächlichen Erlebnisse das gewählte Skriptmärchen erst mit seinem individuellen Lebensmuster verbinden.Der Astrologe dient hier, wie dort als Dolmetscher, der hilft, die unbewussten Strukturen des Märchens bzw. des Horoskops bewusst zu machen, um somit Möglichkeiten aufzuzeigen, die sich ständig wiederholenden Muster im Leben des Geborenen zu durchbrechen.Leider sind noch keine Bewertungen vorhanden. Seien Sie der Erste, der das Produkt bewertet.
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