• Volker H. Schendel 10.10.2025
  Norbert Giesows Buch „Astrologie und Buddhismus – Erleuchtung und Erkenntnis im Horoskop“ stellt ein außergewöhnliches Werk dar, das mit einer kühnen und doch sensiblen Anlage zwei scheinbar ferne Welten miteinander verknüpft: die symbolische Astrologie, die sich an den Gestirnen und der Geburt orientiert, und den nicht-theistischen Buddhismus, der auf der Auflösung des illusorischen Selbst abzielt. Bereits in den einleitenden Kapiteln wird spürbar, dass Giesow keine oberflächliche Parallelität anstrebt, sondern eine tiefe, organische Synthese, eine gegenseitige Durchdringung der Systeme. Das Horoskop erscheint hier nicht als starres Schicksalsnetz, sondern als lebendige, dynamische Landkarte des Bewusstseins, die im Geist buddhistischer Prinzipien auf die Befreiung aus dem Kreislauf des Leidens ausgerichtet ist. Der Mensch ist aufgerufen, die karmischen Konstellationen seiner Anlage nicht nur zu erkennen und anzunehmen, sondern sie schrittweise zu überschreiten – der Pfad zur Erleuchtung, so Giesows zentrale These, verläuft durch die astrologische Selbsterkenntnis hindurch, die wie eine meditative Praxis wirkt und den Blick für die Vergänglichkeit aller Formen schärft. Giesow, geboren 1961 in Hamburg und seit über vier Jahrzehnten als Astrologe tätig – von der privaten Beschäftigung ab 1984 bis hin zu Seminaren, Vorträgen und sogar einer Präsenz in der NDR-Sendung „Astro-Talk“ –, nähert sich dem Thema aus einer Haltung tiefer spiritueller Erdung. Er distanziert sich bewusst von der rein westlich-psychologischen Astrologie, wie sie von Pionieren wie Dane Rudhyar oder Liz Greene geprägt wurde, und betont stattdessen eine meditative, transformative Dimension. Das Horoskop wird zum Spiegel karmischer Tendenzen, ein Abbild ungelöster Muster aus Vorleben, die durch achtsame Beobachtung in Chancen zur Befreiung umgewandelt werden können. In faszinierender Weise erläutert er die vier edlen Wahrheiten des Buddhismus und den achtfachen Pfad, indem er ihnen astrologische Korrespondenzen zuordnet – Zuordnungen, die auf den ersten Blick kühn wirken, doch einer inneren, intuitiven Logik folgen. So wird die rechte Rede dem Merkur zugeschrieben, dessen Energie die Kommunikation und das innere Reden lenkt; die rechte Achtsamkeit dem Mond, der das unbewusste Erbe und die emotionale Flut symbolisiert; die rechte Erkenntnis dem Jupiter, der Weisheit und Expansion verkörpert. Giesow betont dabei, dass jede planetarische Kraft – sei es der rückläufige Mars als Hinweis auf ungelöste Aggressionen oder der Pluto als Lehrer der Schattenarbeit – je nach Bewusstseinsstufe entweder Verstrickung in den Samsara oder den Ausbruch in die Freiheit bewirken kann. Die Planeten sind keine äußeren Gottheiten, sondern innere Kräfte, die durch bewusste Achtsamkeit transformiert werden, wie er in einer Leseprobe aus seinem Werk treffend formuliert: „Wir müssen also sehr bewusst und achtsam sein, dass uns diese Tendenz unseres Verstandes auffällt. Denn nur dann können wir aktiv dagegen steuern, indem wir negative Gedanken wieder ziehen lassen oder sie durch positive Gedanken ersetzen.“ Stilistisch zeichnet sich Giesow durch eine ruhige, reflektiert-kontemplative Stimme aus, die den Leser nicht belehrt, sondern sanft einlädt, mitzudenken und mitzufühlen. Seine Sprache ist geprägt von einem meditativen Fluss, der den Ernst der Wahrheitssuche mit einer sanften, fast poetischen Klarheit verbindet – ein Stil, der aus jahrzehntelanger Praxis in Astrologie und buddhistischer Meditation erwächst. Hier schreibt kein Theoretiker, der Dogmen aufstellt, sondern ein Praktiker, der seine Erfahrungen aus Beratungen, geführten Meditationen und täglichen Reflexionen in Worte fasst. Das Buch vermittelt keinen trockenen Lehrstoff, sondern einen lebendigen Erfahrungsweg, in dem Astrologie zur Achtsamkeitspraxis avanciert, ähnlich einem Orakelsystem wie dem I Ging, das karmische Prozesse aufdeckt und zur spirituellen Initiation einlädt. Besonders berührend sind die Passagen, in denen Giesow den Neptun beleuchtet – traditionell das Symbol für Auflösung, Sehnsucht und Grenzenlosigkeit –, und ihn als Portal zur ultimativen Befreiung vom Ego darstellt, wo die Illusion des Getrenntseins in der grenzenlosen Leere des Nicht-Selbst aufgeht. Oder wenn er den Mondknoten als Achse des Samsara beschreibt, die Vorleben und Lernziele verbindet, und zeigt, wie Rückläufigkeiten in Planetenkonstellationen wie alte karmische Fäden weben, die durch rechte Gesinnung und Mitgefühl gelöst werden können. Trotz dieser harmonischen Verschmelzung birgt der Ansatz innere Spannungen, die Giesow mit subtiler Meisterschaft adressiert. Der Buddhismus lehrt das Nicht-Selbst (Anatta) und die Vergänglichkeit (Anicca) aller Phänomene, während die Astrologie auf einem individuellen Geburtshoroskop basiert, das die persönliche Daseinsstruktur kartografiert. Giesow löst diesen scheinbaren Widerspruch auf, indem er das Horoskop als vorübergehenden Spiegel des bedingten Daseins interpretiert: Es offenbart, was im Zustand der Ich-Identifikation erscheint, solange das Bewusstsein an Formen haftet. Im Erwachen verliert es seine determinierende Kraft und wird zum Diener der Transzendenz. Diese Wendung ist nicht nur kühne Philosophie, sondern ein praktischer Schlüssel, der dem Buch seinen einzigartigen Glanz verleiht – ein Gedanke, der die jahrtausendealte Deutungskunst der Sterne mit der radikalen Freiheit buddhistischer Einsicht durchdringt und den Leser einlädt, Häuser wie das 12. (Unterbewusstes und Isolation) oder das 8. (Tod und Intimität) als Stationen der Reinkarnationszyklen zu betrachten. Die Stärke dieses Werks wurzelt in seiner stillen, unerschütterlichen Konsequenz, die weder in esoterischem Schwulst versinkt noch in psychologischer Reduktion stecken bleibt. Giesow sucht den Schnittpunkt, an dem astrologische Symbole in kontemplatives Verständnis übergehen, und schafft dabei eine Brücke zwischen westlicher Symbolik und östlicher Weisheit, die von Mahayana-Einflüssen auf Mitgefühl und Transformation geprägt ist. Manche Abschnitte atmen eine poetische Tiefe, etwa wenn er die Sonne und den Mond als kosmisches Yin-Yang darstellt, das bewussten Willen und unbewusstes Erbe balanciert, oder wenn er Saturn und Pluto als strenge, doch gnädige Lehrer der inneren Alchemie einführt. Andere Teile sind systematisch und ordnend, wie die Deutung des gesamten Tierkreises durch buddhistische Bewusstseinsstufen oder die Analyse von 144 Sonne-Mond-Kombinationen, die karmische Bindungen in Beziehungen aufzeigen – etwa Venus-Rückläufigkeit als Echo alter Verstrickungen. Hier offenbart sich Giesows analytische Gründlichkeit, die den Leser fordert, doch immer mit praxisnahen Beispielen aus seiner Beratungspraxis unterfüttert, die den abstrakten Gedanken greifbar machen. Wer Norbert Giesow aus seinen YouTube-Vorträgen, Seminaren oder dem Blog mit täglichen Horoskopen und geführten Meditationen kennt, wird im Buch denselben unaufgeregten, klaren und besonnenen Ton wiederfinden – eine Haltung, die weder missionarisch wirbt noch sich in vager Mystik verliert. Er richtet sich an den nachdenklichen Leser, der seine astrologische Praxis spirituell vertiefen möchte, und betont dabei, dass buddhistische Regeln wie die Shilas keine starren Gebote sind, sondern Empfehlungen: „Eines der wirklich interessanten Punkte an der Lehre des Buddha besteht darin, dass von uns nicht ein perfektes Einhalten der Regeln erwartet wird, sondern dass diese Regeln eher als Empfehlungen zu verstehen sind. Diese können uns helfen an den Bereichen unseres Lebens zu üben, die uns Probleme und Schwierigkeiten machen.“ Diese Haltung der Sanftmut und des Empowerments durchdringt das gesamte Buch und macht es zu einem Werk, das kein blinder Glaube verlangt, sondern zur Selbstbeobachtung und zum freien Willen einlädt. Im weiteren Kontext seiner öffentlichen Arbeit, wie sie im kürzlich angekündigten Talk am 15. Oktober 2025 im Rahmen des astrologischen Online-Projekts „Astrologien von A bis W“ sichtbar wird, festigt sich Giesows Rolle als fester Pfeiler der deutschsprachigen Astrologie. In diesem Gespräch, das sich dem Thema „Astrologisches Wissen und spirituelle Praxis“ widmet, teilt er Einblicke in seine Synthese aus traditioneller Astrologie und moderner Spiritualität, inspiriert von Vorbildern wie Rudhyar, und betont die Astrologie als Werkzeug für die Auseinandersetzung mit Wiedergeburt und karmischen Mustern. Er steht weder in der rein technischen Klassik noch im psychologischen Lager, sondern an einer vermittelnden Schwelle, die das Horoskop in seinem Erlösungspotenzial entfaltet – als dynamischen Prozess der Transformation, der freien Willen und spirituelles Wachstum ermöglicht. Die Besprechung seines Ansatzes in diesem Talk hebt präzise hervor, wie Giesow als Brückenbauer wirkt: Er verbindet östliche Weisheit mit westlicher Symbolik, indem er Konzepte wie die drei Kennzeichen der Existenz (Vergänglichkeit, Leiden, Nicht-Selbst) mit planetaren Energien verwebt, und zeigt, wie Lebenszyklen – von Mondphasen bis hin zu Altersfaktoren – Spiegel der inneren Arbeit sind. Seine didaktische Meisterschaft, geprägt von interaktiven Leitfäden und tabellarischen Übersichten, macht komplexe Themen zugänglich, und die Rezeption unter seinem Publikum – von Anfängern bis Fortgeschrittenen – unterstreicht seine Fähigkeit, Orientierung in einer fragmentierten Welt zu bieten. Eine solche Haltung weckt sowohl kritische Nachfragen als auch tiefe Bewunderung, da sie die Grenzen der Fachastrologie überschreitet und den Horizont auf das Jenseits des Systems öffnet – auf die spirituelle Weiterentwicklung durch Bewusstsein und Mitgefühl. Manchen mag diese Transzendenz irritieren, andere wird sie berühren und verändern, indem sie Astrologie von einer Deutungskunst zu einem Heilweg macht, auf dem die Sterne nicht länger Fesseln des Schicksals, sondern leuchtende Spiegel des Erwachens sind. Giesows Werk fordert uns heraus, die Resonanzgesetze des Kosmos mit der inneren Stille zu verbinden, und schafft so transformative Potenziale, die weit über das Individuelle hinausreichen. Als Gesamturteil bleibt festzuhalten: Mit „Astrologie und Buddhismus“ hat Norbert Giesow ein stilles, doch nachhaltiges Meisterwerk geschaffen, das jenseits modischer Trends thront und westliche Symbolsprache mit östlicher Weisheit in einer meditativ-philosophischen und existentiellen Tiefe vereint. Es ist mehr als ein Buch – es ist eine Einladung zur Schulung des Bewusstseins, eine Brücke zwischen Himmel und Leere, zwischen der Geburt in die Form und der Befreiung in die Ungebundenheit. Wer sich darauf einlässt, gewinnt nicht nur astrologisches Wissen, sondern eine verwandelnde Perspektive, die das Leben als kontinuierlichen Pfad der Erkenntnis enthüllt. In Zeiten, in denen Spiritualität oft oberflächlich bleibt, leuchtet Giesows Ansatz als Vermächtnis der Tiefe: ein Werk, das weniger erklärt als erleuchtet, weniger lehrt als weckt und doch sensiblen Anlage zwei scheinbar ferne Welten miteinander verknüpft: die symbolische Astrologie, die sich an den Gestirnen und der Geburt orientiert, und den nicht-theistischen Buddhismus, der auf der Auflösung des illusorischen Selbst abzielt. Bereits in den einleitenden Kapiteln wird spürbar, dass Giesow keine oberflächliche Parallelität anstrebt, sondern eine tiefe, organische Synthese, eine gegenseitige Durchdringung der Systeme. Das Horoskop erscheint hier nicht als starres Schicksalsnetz, sondern als lebendige, dynamische Landkarte des Bewusstseins, die im Geist buddhistischer Prinzipien auf die Befreiung aus dem Kreislauf des Leidens ausgerichtet ist. Der Mensch ist aufgerufen, die karmischen Konstellationen seiner Anlage nicht nur zu erkennen und anzunehmen, sondern sie schrittweise zu überschreiten – der Pfad zur Erleuchtung, so Giesows zentrale These, verläuft durch die astrologische Selbsterkenntnis hindurch, die wie eine meditative Praxis wirkt und den Blick für die Vergänglichkeit aller Formen schärft. Giesow, geboren 1961 in Hamburg und seit über vier Jahrzehnten als Astrologe tätig – von der privaten Beschäftigung ab 1984 bis hin zu Seminaren, Vorträgen und sogar einer Präsenz in der NDR-Sendung „Astro-Talk“ –, nähert sich dem Thema aus einer Haltung tiefer spiritueller Erdung. Er distanziert sich bewusst von der rein westlich-psychologischen Astrologie, wie sie von Pionieren wie Dane Rudhyar oder Liz Greene geprägt wurde, und betont stattdessen eine meditative, transformative Dimension. Das Horoskop wird zum Spiegel karmischer Tendenzen, ein Abbild ungelöster Muster aus Vorleben, die durch achtsame Beobachtung in Chancen zur Befreiung umgewandelt werden können. In faszinierender Weise erläutert er die vier edlen Wahrheiten des Buddhismus und den achtfachen Pfad, indem er ihnen astrologische Korrespondenzen zuordnet – Zuordnungen, die auf den ersten Blick kühn wirken, doch einer inneren, intuitiven Logik folgen. So wird die rechte Rede dem Merkur zugeschrieben, dessen Energie die Kommunikation und das innere Reden lenkt; die rechte Achtsamkeit dem Mond, der das unbewusste Erbe und die emotionale Flut symbolisiert; die rechte Erkenntnis dem Jupiter, der Weisheit und Expansion verkörpert. Giesow betont dabei, dass jede planetarische Kraft – sei es der rückläufige Mars als Hinweis auf ungelöste Aggressionen oder der Pluto als Lehrer der Schattenarbeit – je nach Bewusstseinsstufe entweder Verstrickung in den Samsara oder den Ausbruch in die Freiheit bewirken kann. Die Planeten sind keine äußeren Gottheiten, sondern innere Kräfte, die durch bewusste Achtsamkeit transformiert werden, wie er in einer Leseprobe aus seinem Werk treffend formuliert: „Wir müssen also sehr bewusst und achtsam sein, dass uns diese Tendenz unseres Verstandes auffällt. Denn nur dann können wir aktiv dagegen steuern, indem wir negative Gedanken wieder ziehen lassen oder sie durch positive Gedanken ersetzen.“ Stilistisch zeichnet sich Giesow durch eine ruhige, reflektiert-kontemplative Stimme aus, die den Leser nicht belehrt, sondern sanft einlädt, mitzudenken und mitzufühlen. Seine Sprache ist geprägt von einem meditativen Fluss, der den Ernst der Wahrheitssuche mit einer sanften, fast poetischen Klarheit verbindet – ein Stil, der aus jahrzehntelanger Praxis in Astrologie und buddhistischer Meditation erwächst. Hier schreibt kein Theoretiker, der Dogmen aufstellt, sondern ein Praktiker, der seine Erfahrungen aus Beratungen, geführten Meditationen und täglichen Reflexionen in Worte fasst. Das Buch vermittelt keinen trockenen Lehrstoff, sondern einen lebendigen Erfahrungsweg, in dem Astrologie zur Achtsamkeitspraxis avanciert, ähnlich einem Orakelsystem wie dem I Ging, das karmische Prozesse aufdeckt und zur spirituellen Initiation einlädt. Besonders berührend sind die Passagen, in denen Giesow den Neptun beleuchtet – traditionell das Symbol für Auflösung, Sehnsucht und Grenzenlosigkeit –, und ihn als Portal zur ultimativen Befreiung vom Ego darstellt, wo die Illusion des Getrenntseins in der grenzenlosen Leere des Nicht-Selbst aufgeht. Oder wenn er den Mondknoten als Achse des Samsara beschreibt, die Vorleben und Lernziele verbindet, und zeigt, wie Rückläufigkeiten in Planetenkonstellationen wie alte karmische Fäden weben, die durch rechte Gesinnung und Mitgefühl gelöst werden können. Trotz dieser harmonischen Verschmelzung birgt der Ansatz innere Spannungen, die Giesow mit subtiler Meisterschaft adressiert. Der Buddhismus lehrt das Nicht-Selbst (Anatta) und die Vergänglichkeit (Anicca) aller Phänomene, während die Astrologie auf einem individuellen Geburtshoroskop basiert, das die persönliche Daseinsstruktur kartografiert. Giesow löst diesen scheinbaren Widerspruch auf, indem er das Horoskop als vorübergehenden Spiegel des bedingten Daseins interpretiert: Es offenbart, was im Zustand der Ich-Identifikation erscheint, solange das Bewusstsein an Formen haftet. Im Erwachen verliert es seine determinierende Kraft und wird zum Diener der Transzendenz. Diese Wendung ist nicht nur kühne Philosophie, sondern ein praktischer Schlüssel, der dem Buch seinen einzigartigen Glanz verleiht – ein Gedanke, der die jahrtausendealte Deutungskunst der Sterne mit der radikalen Freiheit buddhistischer Einsicht durchdringt und den Leser einlädt, Häuser wie das 12. (Unterbewusstes und Isolation) oder das 8. (Tod und Intimität) als Stationen der Reinkarnationszyklen zu betrachten. Die Stärke dieses Werks wurzelt in seiner stillen, unerschütterlichen Konsequenz, die weder in esoterischem Schwulst versinkt noch in psychologischer Reduktion stecken bleibt. Giesow sucht den Schnittpunkt, an dem astrologische Symbole in kontemplatives Verständnis übergehen, und schafft dabei eine Brücke zwischen westlicher Symbolik und östlicher Weisheit, die von Mahayana-Einflüssen auf Mitgefühl und Transformation geprägt ist. Manche Abschnitte atmen eine poetische Tiefe, etwa wenn er die Sonne und den Mond als kosmisches Yin-Yang darstellt, das bewussten Willen und unbewusstes Erbe balanciert, oder wenn er Saturn und Pluto als strenge, doch gnädige Lehrer der inneren Alchemie einführt. Andere Teile sind systematisch und ordnend, wie die Deutung des gesamten Tierkreises durch buddhistische Bewusstseinsstufen oder die Analyse von 144 Sonne-Mond-Kombinationen, die karmische Bindungen in Beziehungen aufzeigen – etwa Venus-Rückläufigkeit als Echo alter Verstrickungen. Hier offenbart sich Giesows analytische Gründlichkeit, die den Leser fordert, doch immer mit praxisnahen Beispielen aus seiner Beratungspraxis unterfüttert, die den abstrakten Gedanken greifbar machen. Wer Norbert Giesow aus seinen YouTube-Vorträgen, Seminaren oder dem Blog mit täglichen Horoskopen und geführten Meditationen kennt, wird im Buch denselben unaufgeregten, klaren und besonnenen Ton wiederfinden – eine Haltung, die weder missionarisch wirbt noch sich in vager Mystik verliert. Er richtet sich an den nachdenklichen Leser, der seine astrologische Praxis spirituell vertiefen möchte, und betont dabei, dass buddhistische Regeln wie die Shilas keine starren Gebote sind, sondern Empfehlungen: „Eines der wirklich interessanten Punkte an der Lehre des Buddha besteht darin, dass von uns nicht ein perfektes Einhalten der Regeln erwartet wird, sondern dass diese Regeln eher als Empfehlungen zu verstehen sind. Diese können uns helfen an den Bereichen unseres Lebens zu üben, die uns Probleme und Schwierigkeiten machen.“ Diese Haltung der Sanftmut und des Empowerments durchdringt das gesamte Buch und macht es zu einem Werk, das kein blinder Glaube verlangt, sondern zur Selbstbeobachtung und zum freien Willen einlädt. Im weiteren Kontext seiner öffentlichen Arbeit, wie sie im kürzlich angekündigten Talk am 15. Oktober 2025 im Rahmen des astrologischen Online-Projekts „Astrologien von A bis W“ sichtbar wird, festigt sich Giesows Rolle als fester Pfeiler der deutschsprachigen Astrologie. In diesem Gespräch, das sich dem Thema „Astrologisches Wissen und spirituelle Praxis“ widmet, teilt er Einblicke in seine Synthese aus traditioneller Astrologie und moderner Spiritualität, inspiriert von Vorbildern wie Rudhyar, und betont die Astrologie als Werkzeug für die Auseinandersetzung mit Wiedergeburt und karmischen Mustern. Er steht weder in der rein technischen Klassik noch im psychologischen Lager, sondern an einer vermittelnden Schwelle, die das Horoskop in seinem Erlösungspotenzial entfaltet – als dynamischen Prozess der Transformation, der freien Willen und spirituelles Wachstum ermöglicht. Die Besprechung seines Ansatzes in diesem Talk hebt präzise hervor, wie Giesow als Brückenbauer wirkt: Er verbindet östliche Weisheit mit westlicher Symbolik, indem er Konzepte wie die drei Kennzeichen der Existenz (Vergänglichkeit, Leiden, Nicht-Selbst) mit planetaren Energien verwebt, und zeigt, wie Lebenszyklen – von Mondphasen bis hin zu Altersfaktoren – Spiegel der inneren Arbeit sind. Seine didaktische Meisterschaft, geprägt von interaktiven Leitfäden und tabellarischen Übersichten, macht komplexe Themen zugänglich, und die Rezeption unter seinem Publikum – von Anfängern bis Fortgeschrittenen – unterstreicht seine Fähigkeit, Orientierung in einer fragmentierten Welt zu bieten. Eine solche Haltung weckt sowohl kritische Nachfragen als auch tiefe Bewunderung, da sie die Grenzen der Fachastrologie überschreitet und den Horizont auf das Jenseits des Systems öffnet – auf die spirituelle Weiterentwicklung durch Bewusstsein und Mitgefühl. Manchen mag diese Transzendenz irritieren, andere wird sie berühren und verändern, indem sie Astrologie von einer Deutungskunst zu einem Heilweg macht, auf dem die Sterne nicht länger Fesseln des Schicksals, sondern leuchtende Spiegel des Erwachens sind. Giesows Werk fordert uns heraus, die Resonanzgesetze des Kosmos mit der inneren Stille zu verbinden, und schafft so transformative Potenziale, die weit über das Individuelle hinausreichen. Als Gesamturteil bleibt festzuhalten: Mit „Astrologie und Buddhismus“ hat Norbert Giesow ein stilles, doch nachhaltiges Meisterwerk geschaffen, das jenseits modischer Trends thront und westliche Symbolsprache mit östlicher Weisheit in einer meditativ-philosophischen und existentiellen Tiefe vereint. Es ist mehr als ein Buch – es ist eine Einladung zur Schulung des Bewusstseins, eine Brücke zwischen Himmel und Leere, zwischen der Geburt in die Form und der Befreiung in die Ungebundenheit. Wer sich darauf einlässt, gewinnt nicht nur astrologisches Wissen, sondern eine verwandelnde Perspektive, die das Leben als kontinuierlichen Pfad der Erkenntnis enthüllt. In Zeiten, in denen Spiritualität oft oberflächlich bleibt, leuchtet Giesows Ansatz als Vermächtnis der Tiefe: ein Werk, das weniger erklärt als erleuchtet, weniger lehrt als weckt
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