Transite und Karma

Transite zeigen, wie unsere Energien (und Karma) freigesetzt werden, und nicht notwendigerweise, was freigesetzt wird. Mit anderen Worten, sie offenbaren eine charakteristische Eigenschaft der Erfahrung, obwohl wir gewöhnlich nicht im voraus genau wissen können, welche Erfahrung angezeigt wird. Die Transite setzen die karmische Uhr in Gang, jeder aktiviert auf eine bestimmte Weise eine Energie-Strömung (oder eine Welle von Karma). Die Geschwindigkeit, Qualität, Intensität, Tiefe und die Kraft, mit der sie die Dinge zum Bewusstsein bringen,

schwankt. (Siehe im folgenden Abschnitt die speziellen Angaben darüber, wie sich die Planeten im Transit voneinander unterscheiden.) Während jedes Transits säen wir entweder Saaten neuen Karmas oder wir ernten Karma, welches früher aktiviert wurde. In den meisten Fällen ist es unmöglich, zu wissen, ob wir schlichthin Karma aus der Vergangenheit begegnen oder ob wir neues Karma schaffen, mit dem wir uns später befassen müssen, oder eine Mischung von beidem. Daher sollten wir alle Erlebnisse mit der Annahme angehen, dass wir neues Karma erschaffen und somit eine gewisse Vorsicht nicht außer acht lassen, wenn die Lage dies zu erfordern scheint. Wenn wir es aber trotz aller Bemühungen nicht schaffen, uns aus bestimmten Verwicklungen oder Aktivitäten herauszuhalten, von denen wir spüren, dass sie einen negativen Einfluss auf unser spirituelles Wachsen ausüben, dann dürfen wir annehmen, dass es sich um früheres Karma handelt, dessen Zahlung fällig ist.

Wie Donna Cunninghams oben aufgeführtes Zitat zeigt, können Ereignisse entweder ein Höhepunkt eines Prozesses oderein Katalysator, der einen Prozess startet, sein. Ähnlich gibt es einen generellen Unterschied zwischen einigen Transiten, auf den hingewiesen werden muss, obwohl es keine sichere Möglichkeit gibt, festzustellen, ob man Karma erntet oder neue Saaten sät. Transite des Saturn und des Pluto sind oft Erntezeiten, Zeiten, in denen wir mit den Resultaten früherer Handlungen und Gedanken konfrontiert werden. In der Tat ist der Saturn über die Zeitalter hinweg so zu seinem Namen »Planet des Karma« gekommen, denn seine Transite hängen oft mit ganz offensichtlich vorbestimmten Ereignissen zusammen. Und Plutos Transite offenbaren oft eine etwas ähnliche Struktur der Erfahrung, die nicht nur vorherbestimmt, sondern oft wirklich völlig unauslotbar scheint.

Andererseits stehen die Transite des Jupiter und des Uranus sehr oft im Zusammenhang mit Saat-Zeiten, wobei uns potentielle zukünftige Entwicklungen offenbart werden. Während bestimmter Jupiter-Transite, besonders wenn Jupiter in Konjunktion zum Aszendenten steht, erhalten wir oft prophetische Einblicke in die Zukunft, entweder durch Träume, durch intuitive Erkenntnisblitze oder einfach durch eine neue, zukunftsorientierte Denkrichtung, die uns zu solchen Zeiten überkommt. Ich selbst war Zeuge der Möglichkeit von prophetischen Träumen, Ahnungen oder Visionen, während Jupiter im Aspekt zur Geburts-Sonne stand, entweder in Konjunktion oder im Trigon, und in beiden Fällen hat die zukünftige Entwicklung die Wahrheit dieser prophetischen Einblicke erwiesen. Die Verbindung der Jupiter-Transite mit prophetischen Erfahrungen hängt mit der Tatsache zusammen, dass das Jupiter-Zeichen des Schützen immer als Zeichen der Prophetie und zukunfts-orientierter Bestrebungen bekannt war. Man beachte zum Beispiel die visionären, prophetischen Gedichte und Zeichnungen William Blake's, der mit Jupiter in Konjunktion zur Sonne im Zeichen des Schützen geboren wurde. Natürlich sollte man immer vorsichtig sein, solche Erfahrungen als göttliche Enthüllung der absoluten Wahrheit zu akzeptieren, besonders wenn man sehr stark Jupiter- oder Neptun-beeinflusst ist. Aber solche Einblicke können außerordentlich wertvoll sein, nicht nur als Richtlinie für zukünftige Pläne und Aktivitäten, sondern auch als Quelle der Kraft und des Selbstvertrauens, das nur bestimmte Arten inneren Wissens liefern können. Es ist auch festzustellen, dass sich nicht alle Menschen bereitwillig auf solche Zukunfts-Andeutungen einstellen, denn manche Menschen sind nicht offen genug, um sie wahrzunehmen, manche sind nicht bewusst genug, um sie zu erkennen, und manche Menschen denken einfach zu viel, um der umfassenden Natur der jupiterschen Visionen Einlass in ihren analytischen Verstand zu gewähren.

Gleicherweise kann man auch bei Transiten des Uranus Blitze an Einsicht wahrnehmen, die eine Saat für zukünftige Entwicklungen darstellen (besonders bei Transiten zum Aszendenten, zur Sonne oder zu dem den Aszendenten beherrschenden Planeten). Was dann erfahren wird, kann zehn Jahre oder mehr brauchen, ehe es in der materiellen Welt in die Tat umgesetzt wird, aber die Erregung und die Geschwindigkeit, mit der solche Erfahrung aufgenommen wird, wird oft als zuverlässiger Indikator für die Tatsache empfunden, dass die dann gepflanzten Saaten irgendwann in der Zukunft mit Sicherheit Früchte tragen werden. Erfahrungen während Transiten des Jupiter und des Uranus so wie diese sind weitere Beispiele für das Phänomen, das ich in Kapitel 5 erwähnte: dass wir während A ktivitäts-Perioden wichtiger Transite oft Botschaften und Instruktionen erhalten. Ob man jetzt sagt, dass solche Botschaften von den Planeten selbst kommen, von spirituellen Organen, aus dem Unbewußten oder von sonst einer Quelle, macht wirklich kaum einen Unterschied. Die Tatsache ist, dass das, was wir zu solchen Zeiten erfahren, oft als Dialog eines bestimmten Planeten mit uns, der uns spezielle, unmittelbar brauchbare Informationen liefert, beschrieben werden kann.