Die arabischen Punkte sind eines der ältesten Systeme zur Vorhersage. Die Punkte werden aus dem Abstand der Planeten zum Aszendenten errechnet. Der Autor beschreibt zunächst den geistigen Hintergrund für die arabischen Punkte. Dann erläutert er die Verwendung der Punkte in der Praxis anhand vieler Beispiele.
Robert Zoller |
Über die Punkte der sieben Planeten und deren besondere Bedeutungen, und erstens über den Punkt des Mondes, der Pars Fortunae genannt wird.
Albumasar sagt: »Wisse, daß ein Punkt stets aus zwei Signifikatoren gebildet wird, die natürlicherweise für die Sache stehen, für die er berechnet wird. « Wenn zwei Planeten natürlicherweise ein Ding bezeichnen und bezüglich der Wirkungsdauer oder anderer Eigenschaften übereinstimmen, ist die Berechnung des Punktes vom stärkeren Planeten aus vorzunehmen, wie im Hinblick auf Sonne und Saturn gesagt wurde, die in ihrer Vaterbedeutung und in ihrer Dauer übereinstimmen.' Bei der Berechnung des Punktes des Vaters beginnt man aber bei der Sonne, weil sie aus den oben dargelegten Gründen stärker ist. Wenn sie, wie eben gesagt, in ihrer Bedeutung gleich sind, und wenn der eine diurnal und der andere nokturnal ist3, beginnt man die Berechnung des Punktes bei einer Taggeburt beim Tagesplaneten, weil der Tag dann Vorrang vor der Nacht hat und ihr vorzuziehen ist. Bei Nacht beginnt man jedoch beim Nachtplaneten wegen dessen Bedeutungsgleichheit mit dem Tagesplaneten. So beginnt z. B. die Berechnung der pars fortunne bei den Lichtern, die, wie die Alten sagten, im Guten von gleicher Kraft sind. Weil jedoch die Sonne der Tageswohltäter ist, beginnt man bei Tage bei der Sonne, und weil der Mond der Nachtwohltäter ist, beginnt man bei Nacht beim Mond. Diesem Punkt gibt man den Vorzug vor allen anderen Punkten, sowie man auch den Lichtern den Vorzug vor allen anderen Gestirnen gibt. Dieser Punkt birgt alle anderen Punkte4 ebenso in sich wie die Lichter alle anderen Sterne in sich bergen.In ähnlicher Weise ist die Sonne heller als alle anderen Sterne und wird das Tageslicht genannt, weil der Tag mit ihrem Aufgang beginnt und durch ihren Untergang hinweggenommen wird und der Nacht das Feld räumt. Die Sonne bezeichnet das natürliche Leben und die anderen Dinge, die in dem Kapitel über die Bedeutungen besprochen wurden, und der Mond ist das Licht der Nacht und der glückbringende Bezeichner der Körper und aller Dinge, wie an anderer Stelle in dem ihm gewidmeten Kapitel gesagt wird.Ich will nun ein Beispiel für die Berechnung des pars fortunae geben. Gesetzt, die Sonne sei in 12°5' Stier und der Mond in 12°5' Jungfrau, und die Angelegenheit, für die die pars fortunae gebildet werden soll, sei am Tage. Ziehe nun den Platz der Sonne vom Platz des Mondes ab, und es verbleiben vier Zeichen./ Das aufsteigende Zeichen sei 5°5' über dem Horizont. Beginne nun vom Anfang dieses Zeichens (in gleichen Graden) zu zählen, wobei jedes Zeichen zu dreißig Grad gerechnet wird, und wo die Zahl endet, ist der Platz dieses Punktes. Bei Nacht andererseits (d. h. wenn die Sonne unter dem Horizont steht) ziehe den Platz des Mondes vom Platz der Sonne ab und füge dies der Gradzahl des aufsteigenden Zeichens hinzu, und wo diese Zahl endet, befindet sich die pars fortunae. Wenn aber beide Lichter die gleiche Gradzahl haben, liegt die pars fortunae in der Gradzahl und Minute des Aszendenten.Dieser Punkt bezeichnet das Leben, den Leib, aber auch seine Seele, seine Kraft, Glück, Substanz und Gewinn, d. h. Reichtum und Armut, Gold und Silber, Schwere und Leichtigkeit der Dinge, die auf dem Marktplatz erstanden werden, Ruhm und guten Ruf, Ehre und Anerkennung, Gutes und Böses, Gegenwart und Zukunft, Verborgenes und Offenbares, und seine Bedeutung gilt für alles und jedes.Sie müssen angemeldet sein um eine Bewertung abgeben zu können. Anmelden
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