Astrologie als ganzheitliche Ordnung

Das Wesentliche der astrologischen Systematik ist eine ganzheitliche, alle Aspekte des Lebens umfassende Sicht. Das ist der Kern der astrologischen Denkweise, symbolisch visualisiert durch einen Horoskop-Kreis ohne Anfang und Ende. Der Horoskop-Kreis als Sinnbild des Ganzen, des In-Sich-Geschlossenen. Der Kreis bewegte die Menschen vieler Kulturen und Religionen auf ihrer Sinnsuche. Er entsprach dem ewigen Gezeitenwandel im Rhythmus der Natur und dem Wechsel der Jahreszeiten.

Im Horoskop-Kreis wechseln sich These und Gegenthese in einem ständigen Hin und Her ab. Nur im Einzelfall, also in einem Individual-Horoskop, bei dem Zeit und Ort fixiert sind, wird dieser endlose Strom der Zeit angehalten und im Sinne einer finalen Synthese für diesen Einzelfall gedeutet. Generell bildet ein Horoskop die ewige Renaissance derselben Prinzipien ab. Je nach Zeit und Ort dominieren einzelne Prinzipien im Widerstreit mit abwechselnden Gegenbewegungen. Oder aber konkurrierende Prinzipien kämpfen um eine Dominanz. Befinden wir uns gegenwärtig zum Beispiel in einer Widder-Phase, die dominiert wird durch rastloses Reagieren und Handeln? Oder in der Zwillings-Phase, die dominiert wird durch gigantische Wissensexplosionen und Entdeckungen? Oder doch in einer bereits erwähnten Wassermann-Phase, die dominiert wird durch eine epochale Revolution von Konventionen? Ob unsere Epoche einen einzigartigen Charakter besitzt oder ob sich mehrere Entwicklungen überlagern, darüber kann man mit Hilfe des ganzheitlichen Denksystems der Astrologie nachdenken. Dazu später mehr. Zunächst müssen die astrologischen Denkkategorien im Einzelnen dargestellt werden