Das um 1480 datierte "Mittelalterliche Hausbuch" stammt von Hand eines Meisters, dessen Identität ein großes Rätsel geblieben ist, dessen Druckgraphik jedoch einen maßgeblichen Einfluß auf den jüngeren Albrecht Dürer ausgeübt hat. Mit viel Einfühlungsvermögen und Witz porträtierte der am Mittelrhein tätige Meister die Welt - der Zauber seiner Zeichnungen von hoher künstlerischen Qualität gibt lebendige Einblicke in das Leben des deutschen Spätmittelalters. Das kostbare Dokument aus dem Besitz der Fürsten zu Waldburg Wolfegg wird erstmals einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Es bietet den Liebhabern der mittelalterlichen Kunst und Kulturgeschichte ein breitgefächertes Bild über das Denken und Wissen jener Zeit: Neben einer Abhandlung über die Gedächtniskunst, einem astrologischen Teil mit Planetenbildern, Liebesgärten, Turnieren und anderen Zeichnungen, finden sich darin medizinische und Haushaltsrezepte sowie Kapitel über Bergbau und Kriegskunst.