Sich mit der antiken und mittelalterlichen Astrologie zu befassen mag manchem überholt erscheinen. Schließlich haben sich die Zeiten verändert, und unser gesamtes Weltbild hat wenig gemein mit den Anschauungen unserer Vorfahren. Dennoch zeigt sich weltweit eine stärkere Hinwendung zu den frühesten Quellen. Mit dem vorliegenden Buch wird es ermöglicht, die Techniken und Arbeitsweise der griechischen und mittelalterlichen Astrologie kennenzulernen und zu verstehen. Dabei geht der Autor weit über das hinaus, was gemeinhin als klassische Astrologie bezeichnet wird. Als fundierter Kenner der Originalschriften hebt er besonders die in Vergessenheit geratenen oder scheinbar überholten Deutungselemente hervor. Es gelingt ihm, auch solche Methoden, die uns fremd erscheinen, aus der damaligen Weltanschauung heraus zu entziffern und zu verstehen. Die antiken Methoden werden umfassend dargestellt und so wiedergegeben, dass sie auch für den heutzutage an Astrologie interessierten Leser nachvollziehbar sind und leicht anzuwenden sind, was eine Erweiterung der bisherigen Deutungsmöglichkeiten verspricht.
Aus dem Inhalt:
- Die vier Elemente
- Tag- und Nachtgeburten
- Siderischer und tropischer Tierkreis
- Die klassischen Planeten
- Fixsterne und Mondhäuser
- Die zodiakalen Würden der Planeten
- Die Häuser
- Der Begriff des Hays
- Der Glückspunkt
- Die Aspekte
- Die Spiegelpunkte
- Die Lospunkte
- Disposition und Rezeption
- Geburtszeitkorrektur
- Hermeswaage und Animodar
- Hyleg und Alcocochoden
- Über die Lebenslänge
- Der Begriff Almuten
- Die Transsaturnier
- Deutungsbeispiele
Antike Astrologie
Mit dem vorliegenden Buch möchte ich es dem heutigen Astrologiestudenten ermöglichen, die Technik und Arbeitsweise der griechischen und mittelalterlichen Astrologie kennenzulernen und zu verstehen. Dabei nehme ich nicht nur Ali ben Ragel als Grundlage, sondern eine ganze Reihe anderer namhafter griechischer, römischer, arabischer und jüdischer Gelehrten, deren Werke die Lehre der Astrologie über Jahrhunderte geprägt und weiterentwickelt haben: Dorotheus von Sidon, Ptolomäus, Messallah, Al-Biruni, Ibn-Ezra u.v.a. Es sind ihre Werke die, eingebettet in die philosophische, naturwissenschaftliche und religiöse Landschaft ihrer Zeit, das astrologische Vermächtnis bilden, das die europäische Astrologie von der Früh-renaissance an geprägt, ja fast vollständig ausgemacht hat.
An dieser Stelle möchte ich kurz den Begriff "klassische Astrologie" erläutern. Eine Minimaldefinition, die wohl den allgemeinen Konsens finden dürfte, lautet: Klassische Astrologie ist diejenige Astrologie, die auf der Anwendung der zwölf Zeichen, zwölf Häuser und sieben Planeten, sowie die fünf ptolemäischen Hauptaspekte beruht. Diese Elemente bilden den Grundkanon astrologischer Deutung, der schon in der spätbabylonischen Zeit und in Griechenland gesetzt wurde. Dies liegt daran, daß der geläufige Begriff der klassischen Astrologie sich auf diejenige Astrologie bezieht, die im 19.Jh. in England und Anfang dieses Jahrhunderts in Frankreich, Deutschland und anderen europäischen Ländern ihre Renaissance erfuhr, und besser als klassisch revidierte Astrologie bezeichnet werden sollte. Als klassische Astrologie bezeichnen wir hier also die Lehre, auf die - nach einer Zeit des Schattendaseins - die zeitgenössische Astrologie aufgebaut hat. Diese Astrologie unterscheidet sich in wesentlichen Teilen von der alten Astrologie - nicht zuletzt durch die inzwischen erfolgte Entdeckung von Uranus, Neptun und Pluto sowie die Hinzunahem der Aspektlehre Keplers. Ein weiterer, mindestens genauso schwerwiegender Unterschied ist die Entwicklung und Umgestaltung, die die Astrologie im 17.Jh. unter dem Druck der neuen wissenschaftlichen und philosophischen Paradigmen erfuhr. Aus dieser Zeit stammen die kritischen Betrachtungen eines Kepler oder Abdias Trew, die Findung der heute so verbreiteten placidianischen Häuser, und die rationalistische Neuformulierung der alten Weisheit unter dem großen Meister Morin de Villefranche. An diesen Entwicklungsstand knüpfte die moderne klassische Astrologie an. Der frische geistige Wind, der aus Romantik, Theosophie und letztlich der Psychologie des Unbewußten wehte, gesellte sich zu dieser ältesten aller Psychologien, und ließ sie wieder aufblühen.
Wesentliche Elemente der antiken Astrologie sind allerdings auf der Strecke geblieben. Man denke z.B. an die Verwendung weiterer Planetenwürden wie Grenzen und Triplizitäten, oder an die Unterscheidung zwischen Tag- und Nachtgeburten, an die Benutzung der Fixsterne, an die Unterscheidung zwischen applikativen und separativen, linken und rechten Aspekten, zwischen Morgenstern und Abendstern, an die "Freuden" der Planeten in den einzelnen Häusern u.v.m. Gerade solchen in Vergessenheit geratenen, scheinbar überholten Deutungselemente wollen wir auf den nächsten Seiten unsere besondere Aufmerksamkeit widmen.
Wenn in diesem Buch von klassischer Astrologie die Rede ist, so ist das Wort "klassisch" im Sinne von "historisch" bezogen auf die antiken Wissenschaften gemeint. Die Astrologie des Hellenismus und ihr philosophisch-religiöser Überbau blieb bis in das 16.Jahrhundert hinein mustergültig - und auch in diesem Sinne klassisch. Auch die islamischen Gelehrten haben diese klassische Astrologie - nebst indischen und mesopotamischen Einflüßen - im Wesentlichen repliziert, ohne sie prinzipiell in Frage zu stellen oder zu verändern. Und die meisten gehörten einer Strömung innerhalb des Islam oder des Judentums an, die weitgehend neoplatonische und aristotelische Vorstellungen integrierte. Um diese Astrologie, die anderthalb Jahrtausende lang klassisch - mustergültig - blieb und es in vieler Hinsicht immer noch ist, geht es in diesem Buch.
Dabei habe ich die Darstellung auf die Grundprinzipien und auf die Anwendung in der Geburtsastrologie beschränkt. Meine Absicht ist es in erster Linie, eine möglichst unvoreingenommene, allgemeinverständliche Darstellung der klassischen Nativitätenastrologie zu bieten. Das heißt, ich werde diejenigen Techniken und Anwendungen, die in den einschlägigen Werken jener Zeit beschrieben werden und den Kanon jener Astrologie bilden, wiedergeben, und zwar unabhängig von ihrer Plausibilität aus heutiger Sicht.
Die alten Texte - insbesondere die aus der arabischen Literatur - enthalten eine Fülle von Aphorismen nach dem Schema: "Wenn die und die Konstellationen auftreten, wird der Native diese Veranlagung haben oder jenes Schicksal erleiden". Viele dieser Aphorismen sind im Grunde Anwendungsbeispiele der allgemeinen, grundsätzlicheren Deutungsregeln der Tradition. Andere helfen aber auch, diese genauer zu präzisieren oder zu ergänzen, und schließlich findet man Aphorismen, die schwer nachzuvollziehen oder einzuordnen sind. Gerade diese Vielfalt an Aphorismen zu einem Thema macht die Lektüre dieser Texte für den heutigen Leser nicht einfach. Ich werde später noch darauf eingehen, wie diese Aphorismen entstanden sind, und wie sie zu lesen und anzuwenden sind. Hier sei aber schon gesagt, daß es mir nicht darum geht, all diese Aphorismen wiederzugeben, sondern die Deutungstechnik deutlich zu machen, wie sie zum Teil eben auch aus diesen Aphorismen ableitbar ist.
Darüber hinaus habe ich mich bemüht, gerade auch solche Methoden, die uns heute fremd erscheinen, aus der damaligen Astrologie und Weltanschauung heraus zu verstehen. Das mag mir an manchen Stellen besser gelingen als an anderen, letztendlich handelt es sich bis zu einem gewissen Grad um Interpretationen, die ich anbiete, um einzelne Elemente im Zusammenhang sehen zu können und so ihre Bedeutung und ihren Stellenwert aus dem damaligen Denken heraus zu erfassen. Dafür ist es wichtig, zunächst den philosophisch-geistigen Hintergrund der Zeit zu umreißen, insbesondere die Grundströmungen des Neoplatonismus, der Stoa und der aristotelischen Wissenschaft, aber auch die wesentlichen Beiträge des Gnostizismus, des Christentums, des Islam und der jüdischen Kabbalah. Eine gründliche Studie dieser Weltanschauungen würde natürlich den Rahmen dieses Buches sprengen. Es sollen die wesentlichen Anschauungen skizziert werden, insofern sie die Astrologie und damit verbundene Fragen wie Schicksal, Reinkarnation oder das Wesen des Kosmos und der menschlichen Seele tangieren.
Abschließend möchte ich noch einen Ausblick wagen in die moderne Astrologie, und vor allem das Problem der neuen Planeten aus der Perspektive der klassischen Astrologie aufwerfen. Das Weltbild, in das die klassische Astrologie gebettet war, hat sich seit der kopernikanischen Revolution in wesentlichen Aspekten geändert, und die Astrologie ist immer noch dabei, ihren Standpunkt in der heute gültigen Weltanschauung zu finden. Man könnte sagen, sie hat mit dem kopernikanischen und wissenschaftlichen Paradigmenwechsel ihre Mutter verloren, und muß sich neu definieren. Ein Blick in jene Zusammenhänge, die für den klassischen Denker selbstverständlich erschienen, und aus der die astrologische Betrachtung wie von selbst erwachsen ist, kann uns unschätzbare Hinweise geben, um das astrologische Phänomen neu zu verstehen und einzuordnen.
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Volker H. Schendel 27.09.2025
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Volker H. Schendel 27.09.2025Bis etwa 1400 n. Chr. entfaltete sich die klassische Astrologie in einer atemberaubenden Synthese aus babylonischer, hellenistischer und römischer Tradition, die das astrologische Denken des Mittelalters sowohl in Europa als auch in der arabischen Welt prägte. Sie war kein isoliertes Wissensgebiet, sondern tief verwoben mit Astronomie, Philosophie und Mythologie, und sie unterschied sich fundamental von der modernen psychologischen Astrologie – hier ging es um die Welt und ihr Schicksal, nicht allein um die innere Psyche des Menschen. Die Wurzeln dieser großartigen Wissenschaft liegen in Babylon, wo bereits ab etwa 1800 v. Chr. systematische Himmelsbeobachtungen betrieben wurden. Die Babylonier legten die Grundlagen für die Deutung der Planeten, des Tierkreises und die Vorhersage zukünftiger Ereignisse, oft mit politischem oder königlichem Bezug. In Alexandria, ab dem 3. Jahrhundert v. Chr., entstand die hellenistische Astrologie, die das babylonische Wissen mit griechischer Philosophie verschmolz. Zum ersten Mal wurden Planeten, Häuser, Tierkreiszeichen und Aspekte systematisch erfasst und formalisiert. Große Geister wie Dorotheus von Sidon und Claudius Ptolemäus schufen Werke, die bis heute als Fundament gelten – besonders Ptolemäus’ „Tetrabiblos“, eine monumentale Zusammenfassung astrologischer Theorie. Später übernahmen römische Gelehrte dieses Wissen und verbreiteten es über das gesamte Mittelmeergebiet. Die klassischen Planeten – Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn – waren Träger spezifischer Qualitäten: Mars energisch und kriegerisch, Venus harmonisch und ästhetisch. Der Tierkreis bestand aus zwölf Zeichen, die jeweils einem der vier Elemente Feuer, Erde, Luft oder Wasser zugeordnet waren. Die Häuser symbolisierten Lebensbereiche, wobei die vier kardinalen Häuser – erstes, viertes, siebtes und zehntes – besondere Bedeutung hatten. Aspekte beschrieben die Winkelbeziehungen der Planeten zueinander und offenbarten Harmonie oder Spannung. Jedes Zeichen besaß einen herrschenden Planeten, der seine Wirkung verstärkte. Die Hauptmethoden der klassischen Astrologie bestanden in der Geburtshoroskopdeutung und der Prognose durch Transite oder Richtungen, bei denen die Bewegungen der Planeten in Relation zum Geburtshoroskop berechnet wurden. Besondere Aufmerksamkeit galt dem Almuten, dem stärksten Planeten eines Hauses oder Themas. Auch die Mondknoten wurden im Mittelalter als Schicksalspunkte gedeutet. Die philosophische Grundlage war geozentrisch: die Erde stand im Zentrum, die Planeten bewegten sich auf konzentrischen Sphären. Die vier Elemente und die drei Qualitäten heiß/kalt, feucht/trocken bestimmten Natur und Wesen der Planeten und Zeichen. Astrologie war zwar stark prognostisch ausgerichtet, doch Gelehrte wie Ptolemäus betonten, dass das Wissen um die himmlischen Konstellationen Menschen befähige, günstige Entscheidungen zu treffen. Zu den bedeutendsten Autoren und Werken bis 1400 gehören Claudius Ptolemäus mit dem „Tetrabiblos“, Dorotheus von Sidon mit seinen praktischen Horoskopdeutungen, Vettius Valens mit seiner Anthologie astrologischer Prognosetechniken sowie arabische Gelehrte wie Alchabitius, Albumasar und Abu Ma’shar, die hellenistische Texte bewahrten und kommentierten. Durch die Übersetzungen arabischer Werke ins Lateinische erreichte dieses Wissen im 12. und 13. Jahrhundert Europa, insbesondere Italien und Südfrankreich. Die klassische Astrologie zeichnete sich durch strenge Symbolik, präzise Regeln und eine enge Verbindung von Astronomie, Mathematik und Metaphysik aus. Sie war zutiefst auf Vorhersage und praktische Lebensdeutung ausgerichtet. Ab etwa 1400 n. Chr., mit dem Aufstieg des Humanismus und der Wiederentdeckung antiker Texte, verschob sich die Astrologie allmählich hin zu Persönlichkeitsdeutungen, während die klassischen prognostischen Techniken bis ins 17. Jahrhundert hinein zentral blieben. Die klassische Astrologie war mehr als nur ein Wissen – sie war eine lebendige, leuchtende Kultur des Himmels, eine Brücke zwischen Himmel und Erde, zwischen Wissen und Schicksal, deren Glanz die Jahrhunderte überstrahlt. Tradition, die das astrologische Denken des Mittelalters sowohl in Europa als auch in der arabischen Welt prägte. Sie war kein isoliertes Wissensgebiet, sondern tief verwoben mit Astronomie, Philosophie und Mythologie, und sie unterschied sich fundamental von der modernen psychologischen Astrologie – hier ging es um die Welt und ihr Schicksal, nicht allein um die innere Psyche des Menschen. Die Wurzeln dieser großartigen Wissenschaft liegen in Babylon, wo bereits ab etwa 1800 v. Chr. systematische Himmelsbeobachtungen betrieben wurden. Die Babylonier legten die Grundlagen für die Deutung der Planeten, des Tierkreises und die Vorhersage zukünftiger Ereignisse, oft mit politischem oder königlichem Bezug. In Alexandria, ab dem 3. Jahrhundert v. Chr., entstand die hellenistische Astrologie, die das babylonische Wissen mit griechischer Philosophie verschmolz. Zum ersten Mal wurden Planeten, Häuser, Tierkreiszeichen und Aspekte systematisch erfasst und formalisiert. Große Geister wie Dorotheus von Sidon und Claudius Ptolemäus schufen Werke, die bis heute als Fundament gelten – besonders Ptolemäus’ „Tetrabiblos“, eine monumentale Zusammenfassung astrologischer Theorie. Später übernahmen römische Gelehrte dieses Wissen und verbreiteten es über das gesamte Mittelmeergebiet. Die klassischen Planeten – Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn – waren Träger spezifischer Qualitäten: Mars energisch und kriegerisch, Venus harmonisch und ästhetisch. Der Tierkreis bestand aus zwölf Zeichen, die jeweils einem der vier Elemente Feuer, Erde, Luft oder Wasser zugeordnet waren. Die Häuser symbolisierten Lebensbereiche, wobei die vier kardinalen Häuser – erstes, viertes, siebtes und zehntes – besondere Bedeutung hatten. Aspekte beschrieben die Winkelbeziehungen der Planeten zueinander und offenbarten Harmonie oder Spannung. Jedes Zeichen besaß einen herrschenden Planeten, der seine Wirkung verstärkte. Die Hauptmethoden der klassischen Astrologie bestanden in der Geburtshoroskopdeutung und der Prognose durch Transite oder Richtungen, bei denen die Bewegungen der Planeten in Relation zum Geburtshoroskop berechnet wurden. Besondere Aufmerksamkeit galt dem Almuten, dem stärksten Planeten eines Hauses oder Themas. Auch die Mondknoten wurden im Mittelalter als Schicksalspunkte gedeutet. Die philosophische Grundlage war geozentrisch: die Erde stand im Zentrum, die Planeten bewegten sich auf konzentrischen Sphären. Die vier Elemente und die drei Qualitäten heiß/kalt, feucht/trocken bestimmten Natur und Wesen der Planeten und Zeichen. Astrologie war zwar stark prognostisch ausgerichtet, doch Gelehrte wie Ptolemäus betonten, dass das Wissen um die himmlischen Konstellationen Menschen befähige, günstige Entscheidungen zu treffen. Zu den bedeutendsten Autoren und Werken bis 1400 gehören Claudius Ptolemäus mit dem „Tetrabiblos“, Dorotheus von Sidon mit seinen praktischen Horoskopdeutungen, Vettius Valens mit seiner Anthologie astrologischer Prognosetechniken sowie arabische Gelehrte wie Alchabitius, Albumasar und Abu Ma’shar, die hellenistische Texte bewahrten und kommentierten. Durch die Übersetzungen arabischer Werke ins Lateinische erreichte dieses Wissen im 12. und 13. Jahrhundert Europa, insbesondere Italien und Südfrankreich. Die klassische Astrologie zeichnete sich durch strenge Symbolik, präzise Regeln und eine enge Verbindung von Astronomie, Mathematik und Metaphysik aus. Sie war zutiefst auf Vorhersage und praktische Lebensdeutung ausgerichtet. Ab etwa 1400 n. Chr., mit dem Aufstieg des Humanismus und der Wiederentdeckung antiker Texte, verschob sich die Astrologie allmählich hin zu Persönlichkeitsdeutungen, während die klassischen prognostischen Techniken bis ins 17. Jahrhundert hinein zentral blieben. Die klassische Astrologie war mehr als nur ein Wissen – sie war eine lebendige, leuchtende Kultur des Himmels, eine Brücke zwischen Himmel und Erde, zwischen Wissen und Schicksal, deren Glanz die Jahrhunderte überstrahlt.
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