In diesem Buch werden die Ursachen von Misstrauen erforscht. Es wird aufgezeigt, wie man nach tiefen Enttäuschungen Vertrauen zurückgewinnt, um sich wieder für das Leben und die Liebe zu öffnen.„Enttäuschungen fordern uns dazu heraus, wirkliches Vertrauen zu entwickeln. Wenn wir erkennen, dass schwierige Zeiten eine spirituelle und emotionale Bedeutung haben, lässt sich der Schmerz aushalten. Mit solchen Erfahrungen weckt uns das Leben auf, es lässt uns wissen, dass im Innern Arbeit auf uns wartet. Es gibt uns Tiefe und macht uns menschlich.“
Die Qualität unseres Vertrauens
lässt sich daran messen, wie sich unser Leben gestaltet – an der Liebe, die wir für uns selber empfinden, an der Tiefe der Intimität zu den Menschen, die uns nahe stehen, und an der Freude, die wir am Leben haben. Ein gereiftes Vertrauen zu entwickeln ist wie der Goldschatz am Ende des Regenbogens der inneren Arbeit. Wir können in der Therapie endlos unsere Kindheitswunden aufdecken, doch wozu soll das gut sein, wenn es uns nicht zu mehr echtem Vertrauen führt? Etwas Grundlegendes wird fehlen. Wir benötigen ein wenig Hilfe, um die Erfahrungen in unserem Leben, die uns herausfordern – die schwierigen Bälle, die uns das Leben zuspielt – dazu zu nutzen, unsere Herzen zu öffnen, statt sie zu verschließen.Wenn wir verletzt werden, neigen wir oft dazu, uns vor den Menschen, die uns verletzen, zu verschließen, und damit ver- schließen wir uns auch vor uns selbst und vor unserer Verbindung zum Universum. Sich so abzuschotten ist sehr schmerzhaft, auch wenn wir den Schmerz vielleicht nicht fühlen, und es ist zudem auch die grundlegende Ursache für viele Krankheiten, körperliche wie seelische. Wenn wir uns verschließen, ziehen wir uns in ein tiefes Misstrauen zurück und betrachten das Leben und die Menschen von diesem Zufluchtsort des Misstrauens aus, so als wären wir ein verwundetes Tier in einer Höhle, das argwöhnisch in die Welt hinausschaut. Von hier aus ist es unmöglich, die Menschen in unserem Leben wirklich klar zu sehen, und deswegen reagieren wir oft übertrieben oder stoßen jemanden zurück, um nicht erneut verletzt zu werden.Wenn wir – wie dieses verwundete Tier – in unserer Höhle des Misstrauens sitzen, neigen wir dazu, immer dieselben negativen Gedanken und Glaubenssätze zu wiederholen. Wir gewöhnen uns vielleicht daran, verbittert und isoliert zu leben. Dann stecken wir in einem schmerzhaften Teufelskreis: Wir hoffen, dass man uns so behandelt, dass wir uns sicher fühlen und aus unserer Höhle he- rauskommen können, doch wenn unsere Erwartungen enttäuscht werden (was ausnahmslos der Fall ist), ziehen wir uns wieder zurück – zutiefst davon überzeugt, dass unser Misstrauen berechtigt ist. Dann brüten wir in der Einsamkeit vor uns hin und finden alle möglichen Gründe, um nicht am Leben anderer Menschen teilzunehmen. Wenn wir uns dann nach einer Weile in unserer Höhle einsam und unerfüllt fühlen, strecken wir wieder unsere Fühler aus, in der Hoffnung, dass die Existenz und unsere Mitmenschen uns diesmal Sicherheit geben.Um unser Vertrauen zu erneuern, verlassen wir uns also nicht nur auf Hilfe von außen, sondern gewöhnen uns auch an den Gedanken, dass das, was uns im Leben nährt, von äußeren Geschehnissen abhängt, und dass das, was uns in Beziehungen Erfüllung schenkt, davon abhängig ist, wie andere Menschen mit uns umgehen. Eine solche Einstellung zu uns und zum Leben erzeugt Bitterkeit und Wut und hilft uns nicht, dazuzulernen und ins Vertrauen hinein- zuwachsen. Wir brauchen ein Erklärungsmuster, das uns hilft, den Wert von Enttäuschung und Verlassenheit zu erkennen, damit diese Erfahrungen uns stärken können, statt uns zu schwächen und unser Vertrauen in die Menschen und ins Leben zu untergraben.Wenn wir erkennen, dass schwierige Zeiten eine spirituelle und emotionale Bedeutung haben, lässt sich der Schmerz aushalten. Unsere Enttäuschungen und unsere Verlassenheit fordern uns he- raus, wahres Vertrauen zu entdecken. Dieser Prozess ist eine Entdeckungsreise. Ohne dieses Erklärungsmuster können uns unsere Verletzungen so sehr ängstigen, dass sie unerträglich werden. Vielleicht gehen wir davon aus, dass Vertrauen ein Ding der Unmöglichkeit ist; oder wir öffnen uns ein paar Mal vertrauensvoll, und dann geschieht etwas, das uns wieder verschließt. Vielleicht gibt es Zeiten, in denen wir uns glücklich fühlen und einem anderen Menschen oder dem Leben im Allgemeinen vertrauen, und dann wieder Zeiten, wo wir uns abgetrennt und isoliert fühlen.Die Qualität echten Vertrauens ist nicht, wie wir vielleicht glauben, von anderen Menschen oder etwas Äußerem abhängig. Es ist vielmehr eine tiefe innere Erfahrung der Verbundenheit mit unserem Sein und mit der Existenz. Das Maß unseres echten, nicht von äußeren Geschehnissen abhängigen Vertrauens ist ein direkter Spiegel unseres Bewusstseins. Echtes Vertrauen ist eine Qualität, die wir entwickeln können. Wenn es darum geht, unser Herz dem Leben, den anderen Menschen und letztlich uns selbst zu öffnen, sind wir nicht so hilflos, wie es uns scheinen mag. Denn im Grunde geht es nicht um die anderen, denen wir uns wieder öffnen möchten, sondern um uns selbst.Leider sind noch keine Bewertungen vorhanden. Seien Sie der Erste, der das Produkt bewertet.
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