Die Götter stecken in jedem von uns. Die zehn mythologischen Figuren, deren abenteuerliche Geschichten hier erzählt werden, sind Archetypen, Urbilder menschlicher Tugenden und menschlicher Abgründe. In der Astrologie entsprechen sie den zehn Planeten. Die Planeten stehen als Symbol für zehn Gestalten in unserer Psyche, von denen jede einzelne ein Talent und Grundbedürfnis aller Menschen anzeigt. Dieses Buch beschreibt lustvoll die Geschichten der Planetengötter mit ihren himmlischen und manchmal auch ganz menschlichen Seiten. Seit 3000 Jahren faszinieren Venus, Mars, Neptun, Pluto und all die anderen Götter uns immer wieder neu. Beziehen Sie deren Eigenschaften ruhig auf sich. Auch in Ihnen ruhen göttliche Potenziale.
Ernst Ott, geboren 1950 in Winterthur war zehn Jahre Lehrer. Seither lebt er in Deutschland und wirkt hauptberuflich als beratender Astrologe mit Schwerpunkt Partnerfragen. Außerdem leitet er eine Astrologieschule mit Klassen in Karlsruhe, Rottenburg und München. Er schreibt regelmäßig Artikel in astrologischen Fachzeitschriften und ist ein beliebter Vortragsredner.
Persönliches Schicksal, ewiges Schicksal
Eine geheimnisvolle Beziehung verbindet Jupiter mit Themis, einer Tochter der allerersten Götter Uranus und Gaia, Himmel und Erde. Mit ihr zeugt er jene drei Schicksalsgöttinnen, welche griechisch Moiren, lateinisch Parzen heißen. Sie spinnen den Lebens- und Schicksalsfaden der Menschen und Götter. In der Mythologie sind sie von äußerster unnahbarer Heiligkeit, und es heißt, dass Jupiter sich vor ihnen fürchtet. Sie stehen sogar über dem obersten olympischen Gott und verkörpern das ewige Schicksal.
In unserem jupiterhaften Erkenntnisdrang entwickeln wir Menschen manchmal Theorien, um das Schicksal in den Griff zu bekommen und ihm seine letzten Geheimnisse zu entreißen. Vielleicht sollte es uns zu denken geben, dass in der Mythologie nicht einmal die höchsten Götter Macht über die Parzen hatten; sie mussten deren Wirken einfach nur erdulden und akzeptieren.
Jupiter ist der Vater der Parzen und muss sich ihnen doch unterordnen. Was für ein machtvolles Bild! Wir sind also die Eltern und Erzeuger unseres Schicksals, und es ist doch größer als wir.
Es gibt demnach zwei Schicksale. Das erste ist das selbst gemachte Schicksal. Der Jupiter-Satz: »Du bist deines Glückes Schmied«, hat hier seine volle Berechtigung. Wir zeugen und erzeugen unsere Zukunft durch eigenverantwortliche Entscheidungen im Heute. Wir erschaffen unser Schicksal selbst, es ist unser »Kind«. Und dennoch bleibt ein Rest Geheimnis: Es gibt ein Schicksal, bei dem wir trotz aller geistigen Bemühungen nicht erkennen können, dass wir es selbst auf den Weg »geschickt« hätte. Ob das nur an unserer mangelnden Erkenntniskraft liegt? Oder ob wir mit unseren Entscheidungen unbewusst andere Dinge mit anstoßen, die über unseren Verstand gehen? Ob gar der ewige schöpferische Weltgeist in unser Leben eingreift, ohne uns zu Rate zu ziehen? Angesichts solcher Fragen ist selbst der »allwissende Jupiter« an der Grenze seiner Erkenntnis angelangt.
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