Wer sich auf intuitiv auf Astrologie einlässt und auf die Kraft der Bilder vertraut, der wird einen sehr persönlichen Zugang zur Astrologie finden. Das universelle Wissen der Astrologie wird mit dem inneren Wissen jedes einzelnen Menschen verbunden und zu etwas Einzigartigem. Die Autoren nehmen Sie mit auf eine Reise durch die symbolhaften Landschaften der Tierkreiszeichen. In derselben Weise lernen Sie die Quadranten, Häuser und Planeten kennen. Anhand verschiedener Übungen können sie sich Ihre eigenen inneren Bilder zur Astrologie selbst erschließen und Ihr Horoskop symbolisch aus sich heraus deuten. Denn je intuitiver dieses Wissen gewachsen ist, umso authentischer wird es sein. Ein neuer und kreativer Weg zum Verständnis der Astrologie - nicht nur für Einsteiger.
Christopher A. Weidner (1967), Studium der Geschichte des Mittelalters, Indogermanistik und nordische Philologie. Examinierter Astrologe TPA, seit 1994 als Astrologe und freischaffender Autor tätig. 1996 gründete er die Schule Phoenix Astrologie. Neben seiner Tätigkeit als Astrologe befasst er sich intensiv mit Feng Shui. Er ist außerdem Geschäftsführer der Firma Die Stadtspürer, die sich auf Reisen zu mystischen Orten spezielaisiert hat.
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Sabine Bends (1966) ist Diplom Übersetzerin für Englisch und Spanisch und geprüfte Astrologin (DAV). Seit 1999 ist sie als beratende Astrologin und Doezentin tätig und leitet ein eigenes Ausbildungszentrum in Köln. Sie übersetzt astrologische Fachbücher und schreibt regelmäßig in astrologischen Fachzeitschriften. |
Intuitive Astrologie
Intuitive Astrologie? Das ist keine neue Schulrichtung und auch keine neue ausgefeilte Technik in der Astrologie – nein: es ist ein neuartiger Zugang zu dem, was uns die Astrologie als Wissen anbieten kann. Neuartig – und zugleich uralt, denn Astrologie speiste sich schon immer aus Intuition. Wenn wir also davon sprechen, dass wir Ihnen in diesem Buch intuitive Astrologie nahe bringen möchten, dann greifen wir auf etwas zurück, das schon immer eng mit Astrologie verbunden war, vielleicht im Laufe der Zeit vergessen wurde und nun wieder an Bedeutung gewinnen könnte.
Intuition – das ist eine Quelle des Wissens in uns, die sich nicht aus unserem logisch-abstrakten Zugang zur Welt speist, sondern aus der Anschauung der Welt. Darunter verstehen wir eine Art und Weise auf die Welt zu blicken, die nicht versucht in einem analytischen Sinne zu beobachten und rational zu bewerten, sondern eine Sache als Ganzes zu erfassen und ihr inne zu werden. Innewerden ist der Schlüssel zur Intuition, denn wir achten bei der Intuition nicht darauf, was uns im Äußeren begegnet, sondern auf das, was sich in unserem Inneren abspielt, während wir unseren Blick darauf richten, was in unserem Inneren wird. Uns interessiert nicht so sehr, was der Verstand uns über den Gegenstand unserer Aufmerksamkeit sagt, sondern was das, was wir sehen, in uns bewirkt – welche Eindrücke es in uns hinterlässt und welche Empfindungen, Assoziationen und Gefühle dies in uns auslöst.
Dieses Innewerden zeigt uns, dass etwas in uns ununterbrochen in Resonanz mit der Außenwelt steht. Wer die Welt intuitiv erfasst, wendet seinen Blick immer zugleich nach innen, wenn er nach außen blickt. Auf diese Weise erfahren wir uns nicht als von der Umwelt getrennte Wesen, sondern erleben uns in permanenter Verbindung mit allem, was uns umgibt und „umweltet“. Die innere Welt spiegelt die äußere Welt und umgekehrt.
Bilder spielen die wichtigste Rolle beim intuitiven Zugang zur Welt. Wir können in Begriffen denken und wir können in Bildern denken. Wenn wir in Begriffen denken, dann geben wir innerlich allem, was uns begegnet, einen Namen, zum Beispiel: „Das ist eine Tasse“. Vielleicht differenzieren wir auch weiter und sagen: „Das ist eine schwarze Tasse – im Gegensatz zu jener weißen Tasse dort drüben.“ Und dann grenzen wir weiter ab: „Diese Tasse steht auf dem Tisch, die andere Tasse auf dem Regal“. Das Denken in Begriffen versucht die Welt möglichst genau zu beschreiben und in ihren Details zu erfassen. Es zerlegt die Welt in ihre Teile, indem es die Unterschiede betont. Als Ergebnis erleben auch wir uns von der Umwelt als getrennt („Hier bin ich – dort ist die Tasse“).
Wenn wir hingegen in Bildern denken, dann ist das so, als ob die Begriffe keine Rolle spielen, sondern wir nehmen das, was wir betrachten, als Ganzes auf einmal wahr. Wir konzentrieren uns nicht auf die Unterschiede, wie wir sie in der Außenwelt beobachten können, sondern auf die Einheit aller Eindrücke, ohne sie zu benennen. Wir richten unseren Blick nicht wie einen Lichtstrahl auf einen Gegenstand, der die Einzelheiten nacheinander beleuchtet, sondern unser Blick taucht die gesamte Szenerie in ein weiches, alles umfließendes Licht. Wenn wir in Bildern denken, dann fühlen wir uns nicht getrennt von der Welt, sondern sind mit ihr verbunden.
Alles, was wir mit Intuition betrachten, bekommt eine Bedeutung, weil es sich mit unseren inneren Eindrücken vermischt. Wir können eigentlich nicht wissen, ob ein anderer der gleichen Sache auch die gleiche Bedeutung gibt, denn es handelt sich ja um etwas, das wir in unserer Innenwelt erleben. Und doch scheint es so zu sein, als ob wir auch diese Intuitionen mit anderen teilen können.
Denken Sie an einen Vogel. Sehr wahrscheinlich taucht im selben Augenblick irgendetwas vor Ihrem inneren Auge aus der Kategorie „Amsel, Drossel, Fink und Star“ auf. Weniger wahrscheinlich haben Sie jetzt an einen Pinguin gedacht oder gar an ein Backhähnchen, obwohl auch dies unzweifelhaft Vögel sind. Das liegt daran, dass unsere Bilder immer auch einen gemeinschaftlichen Hintergrund haben, der von unserer Kultur geprägt wird. Wenn wir also „Vogel“ denken, dann können wir davon ausgehen, dass die meisten Menschen in unserem Kulturkreis etwas Ähnliches sehen werden.
Wenn wir jetzt nach der Bedeutung des Vogels fragen, werden wir vermutlich sehr verschiedene Antworten bekommen – und doch werden sie an vielen Punkten sehr ähnlich sein. Sie werden unterschiedlich sein, weil jeder Mensch ganz persönliche Erfahrungen mit einem Vogel verbindet: vielleicht denkt er an seinen Wellensittich oder er erinnert sich an die Tauben von Venedig – und das ist sehr wahrscheinlich mit qualitativ sehr unterschiedlichen Emotionen verbunden, je nachdem was wir dabei erlebt haben.
Doch die Assoziationen werden auch einen Kern haben, der bei den meisten Menschen sehr ähnlich ist. Und sehr wahrscheinlich werden die meisten Menschen mit „Vogel“ etwas verbinden, dass in die Richtung geht wie „Himmel, fliegen, Federn“ und Gefühle weckt wie „Freiheit, Ungebundensein, Leichtigkeit“.
Wenn wir in diesem Buch die astrologischen Symbole in Bilder auflösen, dann machen wir nichts anderes, als dass wir Ihnen den Raum für solche Assoziationen geben. Wir liefern Ihnen Motive, die ganz persönliche Inhalte zum Vorschein kommen lassen und zugleich einen Bedeutungskern haben, den alle Menschen sehr ähnlich empfinden werden. Genau dies macht astrologische Symbole aus: Sie sind sehr persönlich und universell zugleich.
Vielfach wird Astrologie so gelehrt, dass die universellen Inhalte in Begriffe gekleidet werden. Ein Beispiel: „Mars ist die Durchsetzungskraft“. Das ist sicherlich richtig, aber: Ist Mars nicht auch die Fähigkeit sich zu verteidigen? Und ist er nicht zugleich auch so etwas wie Rücksichtslosigkeit? Die Kette der Begriffe wird endlos sein. Wenn wir Astrologie lernen wollen, dann können wir selbstverständlich so vorgehen, dass wir uns eine Liste von Begriffen machen, die Mars bedeutet, und dann können wir diese auswendig lernen. Das ist nicht unser Vorschlag für einen Zugang zur Astrologie.
Wir setzen auf die Kraft der Bilder. Stellen Sie sich jetzt bitte einen Krieger vor. Was für ein Bild taucht vor Ihrem inneren Auge auf? Sehen Sie ihn mit seiner Waffe, seinem Schild und seiner Rüstung? Sehen Sie ihn vielleicht sogar in einen Kampf verwickelt, wie er sein Schwert gegen seinen Feind schwingt? Je länger sie sich auf dieses Bild einlassen, um so plastischer wird es werden, umso eindrücklicher wird es sein.
Und nun analysieren Sie einen Moment dieses Bild. Was bedeutet es? Sicherlich werden Sie diesem Krieger Eigenschaften wie Durchsetzungskraft, Verteidigungsbereitschaft und auch Rücksichtslosigkeit zuordnen können, aber auch noch jede Menge weiterer Begriffe werden aus Ihren Assoziationen auftauchen, je länger Sie dieses innere Bild auf sich wirken lassen! Das macht den intuitiven, bildhaften Zugang zur Astrologie aus: Wir erhalten das Wissen über ein astrologisches Symbol nicht über Listen von Begriffen, sondern über ein Bild, das all die Informationen enthält, die das Symbol ausmacht. Ein Bild lässt sich nicht nur viel einfacher speichern, sondern es ist eben auch immer ein persönliches Bild – und damit ist jedes Bild, das Sie sich von den astrologischen Symbolen machen, zugleich auch ein Ausdruck Ihres ganz persönlichen, individuellen Zugangs zur Astrologie.
Ist es im Übrigen nicht erstaunlich, dass dies alles in Ihrer Vorstellungskraft geschieht? Weder mussten wir Sie auffordern, sich einen Vogel in der Natur zu suchen, um ihn sich zu vergegenwärtigen, noch mussten wir Ihnen das Bild eines Vogels zeigen. Und dennoch entsteht dies alles vor Ihrem inneren oder geistigen Auge. Wir können immerzu auf einen Hort an Innenbildern zurückgreifen, die uns als inneres Wissen zur Verfügung stehen. Diese Strategie nutzen wir in diesem Buch weidlich, denn wir werden Sie immer wieder auffordern, sich Dinge vorzustellen, sie im Geiste auszumalen, Szenen zu erfinden und Bilder zu verwandeln. Wahrscheinlich werden Sie mehr Zeit in Ihrer Innenwelt verbringen als mit dem Lesen dieses Buches! Doch genau das ist der Sinn der Sache: wir sind überzeugt davon, dass alles wesentliche Wissen über astrologische Symbole bereits in Ihnen schlummert und dass es Ihnen mit Hilfe der Übungen, Gedankenspiele und Fantasiereisen in diesem Buch möglich sein wird, dieses innere Wissen anzuzapfen. Ihre eigene Intuition wird Ihnen die Türe in die faszinierende Welt der Astrologie öffnen.
Wer sich auf intuitiv auf Astrologie einlässt und auf die Kraft der Bilder vertraut, der wird einen sehr persönlichen Zugang zur Astrologie finden, der das universelle Wissen der Astrologie mit dem inneren Wissen jedes einzelnen Menschen verbindet und zu etwas Einzigartigem macht. Was auch immer Sie mit Ihrem astrologischen Wissen anfangen wollen: je intuitiver dieses Wissen gewachsen ist, umso authentischer wird es sein.
Eins sollte klar sein: Der intuitive Zugang zur Astrologie ist nicht der „richtigere“ Weg zur Astrologie. Er ist ein richtiger Weg und natürlich ist der analytische Weg genauso bedeutsam und wichtig. Auch in diesem Buch können wir nicht darauf verzichten, aus den Bildern am Ende Begriffe abzuleiten. Der Mensch besteht eben aus beiden Teilen, dem intuitiven und dem logisch-rationalen. Unserer Meinung nach aber wird der intuitive Weg viel zu wenig betont, und so verstehen wir die intuitive Astrologie als einen wertvollen Ausgleich und eine wichtige Ergänzung zur rationalen Astrologie, die Wissen durch die Vermittlung von Begriffen aufbaut. Vielleicht erlaubt dieser intuitive Weg vielen Menschen, die sich bislang von der Astrologie fern gehalten haben, weil sie vor dem vielen "Auswendiglernen" zurückgeschreckt sind, eine erste Annäherung an Astrologie.
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