Gibt es eine Wissenschaft von Reinkarnation und Karma? Läßt sich diese Wissenschaft astrologisch begründen? Robert A. Powell legt Ergebnisse jahrzehntelanger Forschungsarbeit vor, deren Ziel eine Sternenwissenschaft ist, die die Karmaforschung auf der Grundlage des Werkes Rudolf Steiners und der Arbeiten Willi O. Suchers auf einen gesicherten Boden stellt. Anhand der Geburts- und Sterbehoroskope bekannter Persönlichkeiten findet er erstaunliche Gesetzmäßigkeiten. Diese wissenschaftlich exakten Ergebnisse, basierend auf dem siderischen Tierkreis, sind die Voraussetzung für eine grundlegende Veränderung der traditionellen Astrologie.Das Buch bringt eine eingehende Diskussion des siderischen Tierkreises. Der Autor zeigt anhand von Geburts- und Sterbehoroskopen erstaunliche Gesetzmäßigkeiten und entwickelt die sogenannten Reinkarnationsregeln.
Robert A. Powell (1947) studierte zunächst Mathematik, später Heileurythmie. Promotion an der Universität Warschau. Er ist Autor verschiedener astrosophischer und christologischer Werke und arbeitet neben seinen astrologischen Studien als Heileurythmist.
Das hermetische Horoskop als Schaubild des Geistes
Die zweite wichtige Entdeckung der astrologischen Reinkarnationsforschung nach der Feststellung des siderischen Tierkreises als des astrologisch authentischen bezieht sich auf die Tatsache, dass den heliozentrischen Planetenpositionen ebenfalls astrologische Bedeutung zukommt. Diese Tatsache rechtfertigt den Gebrauch des hermetischen Horoskops nach ägyptischem System, in welchem die Planeten als um die Sonne kreisend, Sonne und Mond hinwiederum als um die Erde kreisend betrachtet werden. Das hermetische Horoskop kann wie das traditionelle geozentrische Horoskop erstellt werden: Aszendent, Himmelsmitte, Sonne, Mond und Mondknoten sind positionell identisch mit dem geozentrisch-siderischen Horoskop, jedoch werden die anderen Planeten nicht nach geozentrischer, sondern nach heliozentrischer siderischer Länge berechnet. Man mag fragen: warum ein «hermetisches« Horoskop? Warum nicht einfach ein heliozentrisches Horoskop zur Ergänzung des traditionellen geozentrischen? Diese Frage ist durchaus berechtigt. Es gibt jedoch verschiedene Gründe, warum das hermetische Horoskop vorzuziehen ist.Erstens: Obwohl man sagen kann, dass das höhere Ich einer Menschenindividualität seinen »Sitz« in der Sonne hat, so ist es doch die Inkarnation auf derErde, durch welche seine Daseinsziele zur Verwirklichung gebracht werden müssen. Deshalb geht das hermetische Horoskop zwar von der Tatsache der »Sonnenzentriertheit« aus, sieht diese aber aus dem Blickwinkel der Erde, richtet seine Aufmerksamkeit also auf die Tatsache der Verkörperung auf der Erde, was das rein heliozentrische Horoskop nicht tut. Das hermetische Horoskop vermag also Einsicht zu vermitteln in die durch die Erdenverkörperung verfolgten Lebensziele der Individualität, und unter dieser Rücksicht ist es umfassender als das heliozentrische Horoskop.Zweitens: Wie die in Anhang IV gegebenen Beispiele zeigen, gibt es ein bedeutsames Zusammenspiel zwischen den geozentrischen Elementen des hermetischen Horoskops (Sonne, Mond, Mondknoten, Aszendent und Himmelsmitte) und den heliozentrischen Elementen (Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto). So stehen oftmals heliozentrische Planetenpositionen des Todeshoroskops in Konjunktion oder Opposition zu dem einen oder anderen geozentrischen Element der Geburtskonstellation. Zum Beispiel war die heliozentrische Position des Mars beim Tode von Winston Churchill nahe der geozentrischen Position des Mondes bei seiner Geburt (+h-Mars bei 5° Löwe und *g-Mond bei 6,5° Löwe; vgl. Anhang VII. Weitere Beispiele eines solchen Zusammenspiels geozentrischer und heliozentrischer Elemente im hermetischen Horoskop werden im nächsten Abschnitt besprochen.)Drittens: Das hermetische Horoskop bereichert und vervollständigt das Gesamtschaubild des Horoskops. Zeichnet man es außen um das traditionelle geozentrische Horoskop, so hat man eine dritte Betrachtungsebene hinzugewonnen. Die drei Ebenen entsprechen der Erde, dem Mond und der Sonne und beziehen sich auf drei verschiedenen Wesensbereiche des Menschen. Den ersten Bereich, der sich auf die Erde bezieht, bildet das System der Häuser. Es besteht aus zwölf Teilsektoren, hat seinen Mittelpunkt in der Erde und strahlt in den Kosmos aus. Diese zwölf Sektoren sind mit dem Äther- oder Lebenskräfteleib des Menschen verbunden. Der traditionelle Namen für den Zwölf-Häuser-Kreis bringt dessen Verknüpfung mit dem Ätherleib zum Ausdruck: »Rad des Lebens«. Der Äther- oder Lebensleib ist erdzentriert, und das Häusersystem bildet die verschiedenen Lebensbereiche ab, in welche der Ätherleib eingebunden ist.' Das Bedeutsame dabei ist – das wird später noch genauer betrachtet werden – dass der Aszendent den Ausgangspunkt für die Bildung des Ätherleibes markiert. Damit bildet er auch den Ansatzpunkt für die Einverwebung der Häuser-Impulse in den Lebensleib während seines Bildungsprozesses. Dies geschieht in der Embryonalphase der menschlichen Entwicklung. Der Aszendent bezeichnet sozusagen die kosmische Orientierung des Ätherleibes insgesamt.Darüber hinaus fällt das erste Haus, das den Lebensbereich der Persönlichkeit als solcher bezeichnet, astrologisch unmittelbar unter den bestimmenden Einfluss des Aszendenten. Man kann sagen, der Aszendent bestimme die Persönlichkeit, denn die charakteristische Persönlichkeit bildet sich heraus durch die Zentrierung des Bewusstseins im physischen Leibe. Dies bereitet sich schon im Ätherleib vor, denn dieser ist mit dem physischen Leib eng verbunden. Insofern der Ätherleib den physischen Leib formt und gestaltet, weist der Aszendent auch auf die physische Erscheinung einer Person hin – eine Tatsache, die die astrologische Tradition schon lange lehrt.Die Babylonier besaßen noch in hohem Maße ein kosmisches Verbundenheitsgefühl, da ihr Bewusstsein noch nicht so »auf die Erde heruntergestiegen war« wie später bei den Griechen und Römern, oder gar wie wir neuzeitliche, freiheitsbetonte Menschen, die sich bewusstseinsmäßig als völlig abgeschnitten von kosmischen Einflüssen empfinden. Was sich für uns moderne Menschen an Selbsterfahrung im physischen Leib vollzieht, das geschah bei den alten Griechen noch eher im Ätherleib und zur Zeit der Babylonier mehr im Bereich des Astralleibes. Dieser hat im Mond sein Zentrum, und auf diesen selenozentrischen (mondzentrierten) Erfahrungsbereich bezieht sich das geozentrische Horoskop ohne die Häuser. Der Astralleib, auch Seelenleib genannt, umfasst alle Neigungen und Leidenschaften, das positive und negative Karma eines Menschen im Sinne der karmischen Notwendigkeit. Durch ihn bewirkt die Seele ihre Verkörperung auf der Erde. Deshalb wird das geozentrische Geburtshoroskop traditionell auch als »Schaubild der Seele« bezeichnet. Dies ist eine zweite Schicht des Geburtsbildes über dem »Rad des Lebens«, das mit seinen zwölf Häusern den Ätherleib betrifft.Dieses »Schaubild der Seele« ist nun in gewisser Weise eine Widerspiegelung des »Schaubilds des Geistes«, nämlich des hermetischen Horoskops des vorangegangenen Erdenlebens. Die Seele »erntet« sozusagen, was der Geist »gesät« hat. Die dritte Stufe des Geburtshoroskops, das hermetische Horoskop, offenbart die »Samen des Geistes«, die Fähigkeiten, Möglichkeiten und Talente, die aus der Freiheit des Individuums heraus im Einklang mit der allgemeinen Geistesentwicklung zur Entfaltung gebracht werden können. Es bezieht sich auf das Selbst des Menschen, das seinen Mittelpunkt in der Sonne hat, so wie der Astralleib sein Zentrum im Mond und der Ätherleib in der Erde. Es bietet aber, wie gesagt, nur ein »Schaubild« des Geistes und darf nicht mit dem allerinnersten Wesenskern des Menschen in eins gesetzt werden. Es bezeichnet eher das Instrument, sozusagen das »Gefährt« des Selbst. Der Bereich karmischer Freiheit, aus dem heraus der individuelle Mensch zur Verwirklichung seiner Zukunftsziele aufbricht, kommt ein Planetenbild des hermetischen Horoskops zur Erscheinung.Leider sind noch keine Bewertungen vorhanden. Seien Sie der Erste, der das Produkt bewertet.
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