Behandeln Sie Menschen, nicht Krankheiten
Die hermetische Sicht, die in diesem Buch dargestellt wird, kann zu vielerlei Anwendungen für Therapie und Heilen führen. Doch ihre richtige Anwendung verlangt, dass man die Symbolik der Planetenkräfte gründlich durchdringt und dass sie kreativ angewendet wird, nicht starr oder schematisch. In dieser Hinsicht bieten sich viele Ähnlichkeiten mit der chinesischen Akupunktur oder dem hinduistischen System der ayurvedischen Medizin. Wenn geübte Praktiker der chinesischen Medizin eine Diagnose stellen, dann sagen sie nicht: »Dieser Patient hat Grippe. Die Akupunkturpunkte für Grippe sind die und die. Ich werde deshalb diese Punkte stechen.« Sie betrachten ihren Patienten statt dessen entsprechend dem chinesischen Symbolsystem: »Hat der Patient zuviel yin- oder zuviel yang-Energie? Ist eines der Elemente aus dem Gleichgewicht geraten? Ist xie qi (perverse Energie) in den Patienten eingedrungen?« Nehmen Sie z.B. eine Gruppe von zehn Patienten, die alle Grippe haben. Wo die konventionelle westliche Medizin nur ein einziges Krankheitsbild sehen würde, könnten Praktiker der traditionellen chinesischen Medizin bis zu zehn vollständig unterschiedliche Sätze von Zeichen und energetischen Störungen sehen, und dies würde zu zehn verschiedenen Behandlungen führen. Wenn sie mit dieser Subtilität angewandt wird, ist die chinesische Medizin ein phänomenales System des Heilens. Sie kann schier unglaubliche Resultate erzielen, bei einem viel weiteren Bereich von Krankheitszuständen, als es sich die westliche Öffentlichkeit normalerweise bewusst geworden ist. Ähnliches könnte man von der Homöopathie und der ayurvedischen Medizin sagen, denn auch hei ihnen liegt der Schwerpunkt darauf, Menschen zu behandeln an Stelle von Krankheiten.
Die gleichen Prinzipien treffen ebenfalls für die hermetische Methode, gesundheitliche Störungen darzustellen, zu. Wenn man eine Haltung einnehmen wollte, die dazu führt, starr eine bestimmte Planetenkraft einer bestimmten Krankheit oder Gruppe von Krankheiten zuzuordnen, dann würde man das eigentlich Wesentliche komplett verpassen. Im Sinne der Planetenkräfte können verschiedene Menschen aus total verschiedenen Gründen an hohem Blutdruck leiden. Eine Person mag einen übersprudelnden Jupiter haben, die nächste ein Problem mit ihrer Sonne, der dritte Patient hat wiederum sein Venus-jing erschöpft und so fort.
Es folgt daraus, dass es nicht sinnvoll wäre zu versuchen, eine feste Liste von Krankheiten aufzustellen, jede von ihnen von einem bestimmten Planeten verursacht, und darauf dann ein System des Heilens aufzubauen. Man kann es nur wiederholen: Vom Blickwinkel der symbolischen Medizin her gibt es so etwas wie eine Krankheit nicht – es gibt nur Patienten, allesamt mit ihrem jeweils eigenen Satz vom Planetenkräften. Es ist ihre jeweilige persönliche Konfiguration, die Sie hinter den vielfältigen Symptomen und Zeichen zu entziffern versuchen müssen. In einer Reihe von Fällen wird dies mehr Intuition als Wissen erfordern. Wenn Sie also ein Meister in dieser Kunst werden möchten, dann liegt der Schlüssel dazu in der Entwicklung eines tiefen Sinns für die Planetenkräfte – nicht nur eines intellektuelle Verständnisses. Wenn sie die geheimnisvolle Kraft des Mond-Chaos in einem Komposthaufen spüren können, wenn Sie ein großes, solides Stück Eisen sehen können und sogleich wahrnehmen, warum Elfen oder andere stark von der Venus bestimmte Wesen es nicht mögen würden, oder wenn Sie sich enthusiastisch fühlen können, einfach indem sie sich den Jupiter am Himmel ansehen, dann sind Sie auf der richtigen Spur. Selbst wenn ein Patient verwirrende Symptome zeigt, werden Sie imstande sein, die Planetenkraft zu spüren, die bei der jeweiligen Störung eine Rolle spielt. In den folgenden Abschnitten werden wir sehen, wie bestimmte Zeichen und Symptome dazu tendieren, häufiger mit der einen oder der anderen bestimmten Planetenkraft in Beziehung zu stehen. Dies sollte jedoch nur als ganz allgemeine Indikation verstanden werden. In Wirklichkeit kann jede Krankheit mit fast jeder Planetenkraft zu tun haben.
Wie schon bei unserem Überblick über die Körperteile wäre auch hier eine ganze Enzyklopädie nötig, um die gesamte menschliche Pathologie vollständig abzudecken. Diese Kapitel können nicht mehr für sich beanspruchen, als allgemeine Hinweise zu geben.
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