Der Autor skizziert zunächst die historische Entwicklung des Krankheitsbegriffes. Anschließend stellt er die wichtigsten astrologischen Konzepte und Befunde zum Thema vor. Im Hauptteil geht es um die astrologische Sicht von Gesundheit und Krankheit. Das sich daraus ergebende praktisch-methodische (astrologische) Vorgehen folgt im letzten Teil des Buches, wobei als konkretes Beispiel die Krankheitsgeschichte von Friedrich Nietzsche zur Veranschaulichung dient. Dabei wird deutlich: Wir können die ärztlich-medizinische Untersuchung und Behandlung nicht durch astrologische Beratung und Begleitung ersetzen. Wir können aber die ärztliche Diagnose durch die ganzheitliche Sicht der Astrologie ergänzen, erweitern, dadurch vielfach auch präzisieren und vor allem die Störung verstehbar machen.
Claus D. Stahl, 1934 in Stuttgart geboren. Nach dem Abitur Studium der Psychologie, Philosophie und medizinischen Anthropologie in Tübingen, Berlin und München. Diplom - Psychologe 1957, Promotion 1962. Seit 1960 Erziehungs- und Familienberatung, seit 1970 Jugend- und Drogenberatung, dazwischen Personalberatung. 1975 - 1991 Professor an der Staatlichen Fachhochschule für Sozialwesen in Esslingen. Seither freie Beratungspraxis. Beschäftigung mit Astrologie seit 1968 (durch Anregung von Fritz Riemann).
Das Spannungsfeld der inneren Dynamik
Die Energiedynamik im Menschen bildet ein Spannungsfeld, in dem die Kräfte (im ungestörten Zustand) synergetisch zusammenwirken und dadurch in einem durch Polaritäten bestimmten Gleichgewicht sind, das aber durch innere und/oder äußere Bewegungen (vor allem Störungen und Belastungen) verschoben werden kann. Die Energien, die den Menschen in seiner Lebendigkeit und in seinem Wachstum bestimmen, befinden sich also in einem ständig wechselnden individuellen homöostatischen Gleichgewicht: Störungen, subjektiv erlebt als Verstörtheiten, gehören als natürliche Phänomene zu diesem Prozess des Wachstums und der Veränderung, genauso wie auch die Tendenz und das Bedürfnis, die innere Balance (im Sinn eines individuellen Maßes) immer wieder herzustellen.Es geht also nicht um das Ideal einer ständig gleichbleibenden Balance zwischen dem Menschen und seiner Welt einerseits und im menschlichen Organismus andererseits, sondern um energetisch geladenes und bewegtes, subjektiv erlebtes und gelebtes Leben, das sich in einer ständigen Abfolge von Veränderung und stabilisierendem Ausgleich vollzieht und gestaltet.Der Organismus befindet sich – strukturell betrachtet – in einem vom wahren Gleichgewicht entfernten Zustand, den wir als Fließgleichgewicht bezeichnen können. Das gilt auch für seine Schichten und Subsysteme. Auf neu hinzukommende und nicht einfach zu integrierende Informationen bei der Veränderung der (Lebens-) Situation kann es zum Zusammenbruch der vertrauten Ordnungsmuster kommen. Es entsteht Entropie (bis hin zum vorübergehenden Chaos), die als Angst, Verwirrung, Desorientierung etc. erlebt wird und über eine qualitative Veränderung auf eine höhere Stufe der Organisation führen kann, damit also auch zu einer neuen Ordnung und Sicherheit, – immer vorausgesetzt, dass Abwehr diesen Prozess nicht blockiert (Prirogine-Stengers 1981, Teegen 1983).Die Homöostase wird durch biologisch-psychologische Regelkreise aufrechterhalten, die je nach Gesamtzustand des Organismus Effektoren aktivieren können, um Zustände in dieser Befindlichkeit zu ändern. Das Zentralnervensystem stellt das Regelzentrum dar, das Befehle an die verschiedenen Effektoren sendet.In verschiedenen Kulturen und bei alternativen Heilmethoden sind unterschiedliche Denkmodelle zum Verständnis des Energieflusses entwickelt worden, die in ihren Grundgedanken Ähnlichkeiten aufweisen (z.B. das Prinzip der Polarität). Wir brauchen für unser Vorgehen aber eigentlich keinerlei Anleihen bei anderen Denkmodellen zu machen, können also in unserer „Sprache“ weitersprechen, da die astrologische Symbolik durch veränderte Konstellationen von Planeten in Tierkreiszeichen und Häusern, durch neue Kräfteaspektierung etc. bereits direkte und qualitativ differenzierte Aussagen über energetische Verschiebungen, Spannungen, Blockierungen, Verstärkungen und Abschwächungen macht: Die Astrologie stellt in ihren Aussagen immer Energiemuster und deren Veränderungen dar. Im Solar zum Beispiel erleben wir die aus der individuellen Entwicklungsdynamik heraus entstehende Energieverlagerung im Erleben und Verhalten eines Menschen, die dann zum Auftreten bestimmter Daseinsthemen und letztlich zu den Aufgaben führen, die er jetzt zu lösen hat.
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