Páleš entdeckte in seinen Forschungen, dass es neben dem Rhythmus von 354 Jahren, in dem die sieben Erzengel einander als Zeitgeister (Inspiratoren des Zeitgeschehens) abwechseln, einen kürzeren Rhythmus von 72 Jahren gibt, der schon in der alten babylonischen Astrologie bekannt war. Dieser kleine Rhythmus wird von den gleichen Erzengeln, d.h. den Regenten der fünf Planeten (Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn), der Sonne und des Mondes, aber in einer anderen Reihenfolge, vollzogen.
Emil Páleš war bis 1994 Mitarbeiter an der Slowakischen Akademie der Wissenschaften. 1994 gründete er die Sophia Stiftung zur Erfoschung des periodischen Wirkens von Archetypnen in der Kulturgeschichte und in der Evoution der Natur.
Die sieben Erzengel und der Zeitenwechsel
„Ruhmreicher Kaiser! Die Ansicht vieler Persönlichkeiten alter Zeiten war, dass diese geschaffene Welt durch den Willen der höchsten Intelligenz (das ist Gott) von sekundären Intelligenzen geordnet und gelenkt wird…darunter sieben Geistwesen, die zu den Herrschern der sieben Planeten ernannt wurden, …von denen, seit Beginn von Himmel und Erde, jedes in einer Ordnung 354 Jahre und 4 Monate über die Welt herrscht“.Mit diesen Worten leitet im Jahr 1509 Johannes Trithemius, Abt vom Kloster in Sponheim, seine dem Kaiser Maximilian gewidmete Schrift „Über die sieben Geistwesen, die den Lauf der Himmelssphären lenken“ ein. Trithemius verdolmetscht hier als einer der letzten die alte Weisheit, die in den Jahrhunderten vor ihm von Peter Abano oder Abraham ibn Esra aufgeschrieben worden war. Erst unlängst wurde festgestellt, dass sich auch Nostradamus bei seinen Prophezeiungen auf dieses Wissen stützte.Die Wurzeln der Lehre über den Wechsel der Zeiten reichen bis auf die in den babylonischen Tempeln verehrte Siebengottheit zurück. Die sieben Götter und Göttinnen – Sin, Nabu, Inanna, Schamasch, Nergal, Marduk, Ninurta – sind die sieben Intelligenzen der im Sonnensystem mit dem Auge sichtbaren Planeten, und in das Christentum gingen sie unter ihren hebräischen Namen ein: Gabriel, Raphael, Anael, Michael, Samael, Zachariel, Oriphiel. Pfarrer wettern manchmal gegen die „heidnischen“ Götter und sind sich dabei dessen nicht bewusst, dass dies die gleichen Wesen sind, die wir im Christentum als Engel verehren. Die Kirchenväter wussten von dieser Kontinuität von Heidentum und Christentum.Aus Babylon haben wir unsere siebentägige Woche übernommen, in der jeder Tag einem Planeten zufällt. Die Chronobiologie konnte erst im 20. Jahrhundert bestätigen, dass die Nummer sieben keine willkürliche Wahl ist: Mensch und Natur pulsieren in siebentägigen (zirkaseptanen) Rhythmen.Die babylonischen Priester beobachteten hellsichtig, dass diese sieben Intelligenzen einander auch in viel größeren Zeitintervallen abwechseln und begründeten hierauf ihren heiligen Kalender. Die sieben Erzengel wechseln einander in einem Zyklus als 72-jährige (kleinere) Zeitgeister ab. Jeder von ihnen herrscht 72 Jahre, und macht dann dem nächsten Platz (ähnlich wie im Märchen über die zwölf Monate). Nach 7 x 72= 504 Jahren sind alle an der Reihe gewesen und der erste Erzengel übernimmt wieder das Zepter. 72 Jahre sind ein platonischer Tag in der Präzessionsbewegung der Erdachse, und die (oben genannte) Abwechslung der Intelligenzen ist gegeben durch die Abfolge der Herrscher in den einzelnen Graden des Tierkreises. 500 Jahrebilden den Zyklus von sieben platonischen Tagen, also eine platonische Woche.Als die größeren Zeitgeister wechseln sich die Erzengel in Epochen von 354 Jahren ab, von denen Trithemius spricht. So gelangen sie alle 7 x 354,3 = 2480 Jahre an die Reihe. Die Reihenfolge, in der sich die großen Zeitgeister abwechseln, unterscheidet sich jedoch. Wenn wir uns die Sphären als sieben Töne in der himmlischen Tonleiter vorstellen, bilden sie in der Sphärenmusik einen Quintenkreis: Oriphiel, Anael, Zachariel, Raphael, Samael, Gabriel, Michael. Von diesem großen Kreis sprach auch Buddha, als er sagte, dass sich das große Rad des Dharma einmal in 25 Jahrhunderten drehe, und dass in jedem Zyklus ein neuer Buddha erscheine. Herodot deutete an, das dies den Ägyptern schon in archaischer Zeit bekannt war. Die Babylonier, Ägypter, Perser stellten sich den Tierkreis als universelle Entwicklungsmatrix vor. Erde und Welt entwickeln sich in zwölf großen Etappen entsprechend den zwölf Sternzeichen (den christlichen Cherubinen). Kleinere und kleinere Teilchen des Himmelsgewölbes entsprechen den unterschiedlichen kürzeren Zeiträumen.Leider sind noch keine Bewertungen vorhanden. Seien Sie der Erste, der das Produkt bewertet.
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