Die 78 Karten des RAIDER WAITE Tarot werden in diesem Buch auf ihre tiefere archetypische Bedeutung und spezielle okkulte Symbolik hin untersucht. Es ist daher eher für diejenigen Menschen gedacht, die nicht nur einen oberflächlichen Rat erhalten oder eine Tendenz in den Karten sehen möchten, welche ihre Einstellung bestätigt, sondern für die Suchenden auf dem Weg zu sich selbst, die bereit sind, tiefer in die mystischen Bedeutungen der Karten einzutauchen. Die Beschreibungen können sowohl als Meditationshilfe, als auch zur Unterstützung eines Initiationsprozesses genutzt werden. Im Gegensatz zur Masse der Tarot-Bücher geht es hier nicht um exoterische Dinge, sondern um esoterische Hintergründe. Hierzu der Autor: "Die exoterische Deutung sieht in der gezogenen Karte meist ein äußeres Ereignis, eine Situation in der äußeren Welt oder auch eine Person im äußeren Leben des Fragenden. Die esoterische Deutung jedoch beruht darauf, in der Karte einen inneren Teilaspekt der Seele des Fragenden zu sehen. Die Karte repräsentiert den momentanen inneren, seelischen oder psychischen Zustand im Bezug zu der gestellten Frage bzw. der Position der Karte innerhalb der Legung.
Dem esoterisch Verständigen ist klar, daß ein äußeres Ereignis möglicherweise eintreffen kann, wenn der Aspekt der Karte aufgrund von Unbewußtheit oder Ablehnung von Verantwortung in die Umwelt projiziert wird, und somit von außen auferlegt scheint, da der Betreffende das Thema der Karte nicht in seinem Innerem sucht und bearbeitet." Als weitere Ergänzung werden die Hohen Arkana einer Untersuchung auf ihre Beziehung zur esoterisch-astrologischen Bedeutung unterzogen, welche die Deutung ergänzt und das okkulte Verständnis erweitert. Für den Eingeweihten offenbaren sich in den Karten tiefere Zugangsmöglichkeiten zu den ewigen Gesetzen und Wahrheiten des Universums, die zu einem spirituell-mystischen Verständnis der göttlichen Einheit führen können.
Dem esoterisch Verständigen ist klar, daß ein äußeres Ereignis möglicherweise eintreffen kann, wenn der Aspekt der Karte aufgrund von Unbewußtheit oder Ablehnung von Verantwortung in die Umwelt projiziert wird, und somit von außen auferlegt scheint, da der Betreffende das Thema der Karte nicht in seinem Innerem sucht und bearbeitet." Als weitere Ergänzung werden die Hohen Arkana einer Untersuchung auf ihre Beziehung zur esoterisch-astrologischen Bedeutung unterzogen, welche die Deutung ergänzt und das okkulte Verständnis erweitert. Für den Eingeweihten offenbaren sich in den Karten tiefere Zugangsmöglichkeiten zu den ewigen Gesetzen und Wahrheiten des Universums, die zu einem spirituell-mystischen Verständnis der göttlichen Einheit führen können.
Karte XII – Der Gehängte (The Hanged Man)
Die Karte zeigt einen Mann, der mit dem Kopf nach unten an einem Baum hängt, welcher die Form eines T- oder auch Tau-Kreuzes hat. Er ist nur an einem Bein aufgehängt, während er das andere angewinkelt hält.
Seine Haltung steht symbolisch für die Umkehrung seiner Sichtweise. Während der Blick des normalen Menschen nach außen gerichtet ist, hat der Gehängte seine Sicht nach innen verlagert, in die Tiefen der Seele, wodurch er in der Lage ist, eine transzendente Wirklichkeit zu sehen, die für das begrenzte Ego-Denken nicht nachvollziehbar ist. Er begibt sich in einen Bereich, in dem das Ich durch die mystische Erkenntnis des All-Eins-Seins in seiner ursprünglichen Form aufgelöst wird und eine Vorstellung von grenzenloser Verbundenheit mit allem Existierenden erhält, welches wahrhaft ekstatisch sein und zu einer Verbindung mit der Unendlichkeit der göttlichen Liebe führen kann. Dieses Eintauchen in die metaphysische Ebene des Kosmos läßt ihn die Realität hinter der Realität erkennen, wodurch er ein Gefühl von innerem Frieden und tiefer Gelassenheit erfährt. Der Strahlenkranz um seinen Kopf herum läßt auf eine geradezu erleuchtende Erfahrung schließen.
Das grenzauflösende Prinzip, welches Ahnungen, Visionen, Versenkung, Meditation und die Durchlässigkeit für die subtilen Schwingungen der tieferen Wirklichkeit beinhaltet, wird durch Neptun repräsentiert. Das blaue Gewand des Gehängten und das Wasserdreieck, welches er durch die hinter seinem Rücken verschränkten Arme bildet, lassen das Element Wasser erkennen, in welches er symbolisch soweit eintaucht, dass er sich selbst, sowie seine Vorstellung von einem begrenzten Individuum verliert, und sich dadurch als Teil des Ganzen in einer ewigen Verbundenheit wiederfindet.
Sein Kopf zeigt in Richtung der Wurzel des Baumes, des Ursprungs aller Dinge, der in der Seele zu finden ist, welche keine Grenzen kennt und eins ist mit dem Göttlichen.
Er hängt nur mit einem Fuß an dem Baum, was zeigt, dass die Verbindung zur materiellen Welt kaum noch besteht. Der Übergang kann fließend verlaufen und so erfordert es eine stabile, starke Persönlichkeit, wenn man die Grenzen auflösen und sie überschreiten möchte. Genie und Wahnsinn liegen dicht beieinander, sagt man. Dies ist auch der Grund dafür, warum die meisten Menschen auf festgelegten Grenzen in ihrem Leben bestehen. Sie wollen ihr Ich innerhalb bestimmter Definitionen festgelegt sehen, weil ihnen dies Sicherheit gibt. Dies wird durch Saturn, den Begrenzer, als Gegenstück zur Grenzenlosigkeit, symbolisiert. Neptun jedoch fordert die Auflösung der Grenzen, weil nur dadurch die einzig wahre Sicherheit im Inneren durch die Erkenntnis der Verbindung von allem mit allem entdeckt werden kann.
Ist ein Mensch noch nicht bereit für diese Erfahrung, würde er die Wahrheit der Unendlichkeit und Ewigkeit nicht ertragen können, womit ihn dieses mystische Erlebnis möglicherweise zu einer Selbstauflösung führen könnte, welche seine Wahrnehmung und seine bisherige Realität sozusagen überflutet und ihn mit einer Wirklichkeit konfrontiert, die er nicht fassen kann. Dies kann zu einer Art Ichlosigkeit und Selbstentfremdung führen, zum Wahnhaften, zur völligen Verwirrung und zur Orientierungslosigkeit. Wenn das Bewusstsein zu stark überflutet wird mit Wahrheiten und Realitäten, die es nicht fassen kann, wird der Erhängte zum Ertrunkenen, der sich im Ozean des Lebens auflöst und verliert.
Die rote Hose des Gehängten und die Haltung seiner Beine, durch die er das dreieckige, alchimistische Symbol für Feuer bildet, stellen dar, dass beim Zugang zur transzendenten Wirklichkeit des Ewig-Göttlichen eine Transformation des Bewusstseins stattfindet.
Das Bild der Karte erinnert stark an Odin, der am Weltenbaum Yggdrasil gehangen hat. Durch diese Prozedur erwarb sich Odin die Kenntnis der Mystik, Magie und der Geheimnisse der anderen Wirklichkeit. Er verlor dabei ein Auge als Symbol dafür, dass er die materielle Welt nun nicht mehr wie vorher sah und als Ausgleich die Fähigkeit des inneren Sehens erwarb. Diese mythologische Verbindung zeigt auf, dass Opferbereitschaft erforderlich ist, wenn man tiefere Erkenntnis erlangen möchte. Alte Gewohnheiten, Verhaltens- und Sichtweisen müssen aufgegeben werden, um zu einer neuen, höheren Ebene vorzudringen.
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