Seit der Antike gibt es sie, die unterirdischen Welten, die versunkenen Inseln, die utopischen Länder. Dieser Atlas geht auf Spurensuche – eine Expedition zu 30 fiktiven Orten, Landschaften, Inseln oder Planeten:
- Ardistan und Dschinnistan
- Atlantis
- Auenland
- Avalon
- Camelot
- Eldorado
- Entenhausen
- Gondor
- Insel der Flasche
- Lilliput
- Lummerland
- Mahagony
- Metropolis
- Mittelerde
- Niflheim
- Nimmerland
- Olymp
- Oz
- Paradies
- Phantasien
- Robinson Crusoe Insel
- Schatzinsel
- Schlaraffenland
- Sonnenstadt
- Springfield
- Utopia
- Walhall
- Xanadu
- Zauberberg
In der Manier einer Länderkunde werden die Stätten der Fantasie mit ihrem geografischen Steckbrief und den mit ihnen verbundenen Geschichten vorgestellt: eine Entdeckungsreise voller Überraschungen. Exklusiv für diesen Band angefertigte Illustrationen fangen die topografischen Gegebenheiten ein und erschaffen die einzigartige Atmosphäre einer jeden Fantasiewelt.
Wozu ein Atlas der fiktiven Orte?
Die Karte mit all den fiktiven Orten, die in diesem Atlas beschrieben werden, entspricht der Landschaft unserer Einbildungskraft. Jeder weiß aus eigener Erfahrung, dass sich Zeiten lang machen und Räume in ihren Konturen verschwimmen können. Schon ein Abend bei Kerzenlicht und romantischer Musik ruft Bilder und Gefühle hervor, die sich nur noch ansatzweise benennen und einen Tisch fern oder eine exotische Landschaft nah erscheinen lassen. Wenn im Frühling oder Herbst der Einfallswinkel des Sonnenlichts flach genug ausfällt, eröffnen sich am Horizont Gebirge und Flusslandschaften, Seenplatten und Wolkenlücken, aus denen ein »himmlisches« Licht erstrahlt. Trifft es auf einen See, einen Turm oder ein Waldstück, entstehen neue, traumhaft schöne Panoramen. Doch egal wie schön es ist, in solchen Traumlandschaften zu versinken, für uns Menschen bleibt es lebensnotwendig, zwischen Orten der realen Welt und Erscheinungen der Einbildungskraft zu unterscheiden. Offensichtlich ist aber, dass die Attraktivität der Beschäftigung mit solchen Scheinwelten nahezu so alt ist wie die Menschheit selbst.
Begrenzt werden die fiktiven Welten von menschlichem Vorstellungsvermögen auf der einen Seite und dem technisch Machbaren auf der anderen. Fantastische Übersteigerung steht neben mathematisch präziser Berechnung, religiöse Weihe neben natürlicher Erhabenheit, karnevalesker Spaß neben ritterlicher oder tragischer Gesinnung. Der Anteil der Kreativität beim Entwurf solcher Welten wechselt; mitunter wird sie als Ausdruck einer gottgegebenen Vernunft, mitunter als Beispiel einer dem Menschen gegebenen Planungskraft, als Hinweis auf poetischen Wahnsinn oder kritische Reflexionsfähigkeit gesehen.
Dass Sehen und Schauen nicht dasselbe bedeuten, wusste schon Goethes Türmer Lynkeus in »Faust II«. Der vielzitierte Vers »Zum Sehen geboren, zum Schauen bestellt« macht darauf aufmerksam, dass es immer Sinnerwartungen sind, mit denen wir die Welt in Augenschein nehmen. Ja, dass die Dinge selbst für uns Menschen nur insoweit vorhanden sind, als sie uns etwas bedeuten (können) – im Guten wie im Schlechten. Dementsprechend waren es nicht nur Kartografen und Mathematiker, Vermessungsingenieure und Straßenbauer, die sich mit der Anordnung von Plätzen in Räumen und mit der Ausgestaltung von Räumen zu Landschaften beschäftigten. Vielmehr waren es auch Maler und Schriftsteller, Philosophen und religiöse Denker, denen ein Garten Eden, eine Stadt Gottes oder eine Höllenlandschaft, ein Feuerschlund oder auch – wie bei Platon – eine Höhle vor Augen stand, wenn es darum ging, die Stellung des Menschen in der Welt zu beschreiben.
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