Buch 1 bringt eine Beschreibung der Himmelskugel und legt so die astronomischen Grundlagen für die Astrologie der anderen vier Bücher.Buch 2 widmet sich den Tierkreiszeichen, ihren Beziehungen untereinander und ihren Schutzgottheiten sowie den zwölf Häusern und deren Einfluss auf die Menschen.Buch 3 beschreibt die zwölf Lose, die Möglichkeit den Aszendenten zu bestimmen. Außerdem werden die Auswirkungen der vier tropischen Zeichen auf die Jahreszeiten beschrieben.Buch 4 beschäftigt sich mit den Einflüssen des Tierkreises auf die Menschen und die Länder der Erde.Buch 5 bringt die Lehre von den Paranatellonta, also den Sternbildern, die mit einzelnen Abschnitten der Tierkreiszeichen aufgehen, und eine Einteilung der Sterne nach Größenklassen
Marcus Manilius gibt uns viele Rätsel auf. Wer er war läßt sich nicht beantworten, denn er hat außer der "Astronomica" kein weiteres Werk hinterlassen. Das Buch selbst enthält auch kaum Hinweise auf seine Lebensdaten, es ist aber zu vermuten, dass er zur Zeit des Kaisers Augustus gelebt hat.
Die Lehre von den Dekanen
Diesen Teilbereich nannten griechische Stämme „Dekane.“Namengebend ist da die Zahl, weil die Zeichen, aus dreißigGraden bestehend, unter dreifacher Einwirkung stehen und jeweilszehn von den Graden den Sternen verleihn, die mit ihnen im Bund sind,also der Reihe nach drei Gestirne ein Zeichen bewohnen.Demnach bleibt die Natur von tiefem Dunkel umgebenund liegt die Wahrheit im dichten Weltlabyrinth uns verborgen;kurz sind die Einsichten nicht, noch liebt es der Himmel zu eilen,sondern ein Bild überlagert ein andres und hält sichverborgen, spiegelt den eigenen Einfluss war vor, doch versteckt seine Gaben.Nicht mit den Augen, mit scharfem Verstand muss das Dunkel vertriebenwerden, und Gotteserkenntnis muss innen, nicht außen erfolgen.Nun aber geb ich der Reihe nach alle Verbindungen wieder,dass nicht der fremde Einfluss auf fremde Gestirne verkannt sei.Denn der Widder beansprucht den ersten Teil für sich selber,und dem Stier überlässt er den zweiten, dem Zwilling den dritten.So wird ein Sternbild in jeweils zehn Teile zerlegt und so vieleKräfte entfalten, wie Herren es in seiner Herberge aufnahm.Anders ist das Verfahren im Stier, und man lässt ihn in keinemTeil dominieren: dem Krebs wird der Anfang, die Mitte dem Löwenund dann der Schlussteil der Jungfrau gegeben. Sein Wesenist dennoch spürbar im Sternbild und mischt seine Kräfte mit jedem von ihnen.Eifrig erfasst die zehn ersten Grade des Zwillings die Waage,und der Skorpion die zweiten; die dritten behauptet der Schütze,der nach der Gradzahl sich nicht unterscheidet, doch nachsteht der Reihe.Für sein Gegengestirn, den Steinbock, als ersten, bestimmt derKrebs zehn Teile, bewilligt in jenem Abschnitt des Zeitlaufs,wo auch der Krebs in den Steinbock gesetzt wird, zumal er die Tageanpasst den Nächten des Winters und unter dem Hauptpunkte, welcherjenem entgegengesetzt ist, verwandte Gesetzmaße aufweist;Wasser schüttet der Wassermann über das Feuer des zweiten Teils,dem die Fische im Schlussteil des Krebsgestirns folgen.Aber der Löwe erinnert sich seines Gefährten im Dreieck,und er beherbergt den Sternführer Widder, den durch das Viereckihm verbundenen Stier, und der dritte Teil steht unterm Zwilling;diesen berührt auch die Linie, durch welche das Sechseck sich eingrenzt.Außergewöhnliche Ehre erweist die Jungfrau dem Krebse,dem sie den ersten Teil übergibt; der benachbarte ist demNachbarn, dir, Löwe, gelassen; ein Teil von ihr ist noch übrig,welchen, da keiner ein Recht dort beansprucht, sie selbst durfte haben.Aber die Waage ergötzt sich am Vorbild und folgt dem in gleicherWeise mit ihr zu verschiedenen Zeiten die Tage und Nächte richtenden Widder: die Frühlingsbalance gewährleistet jener,während diese die herbstlichen Schatten den Tagstunden angleicht:keinem gewährt sie den ersten Teil und dem folgenden Zeichengibt sie den nächsten; der dritte Betrag gehört dem Kentauren.Skorpion platzierte im vordersten Drittel den Steinbock, machte zum Herren des zweiten das Bild, das vom Wasser benannt ist,und hat den letzten Teil von den Fischen beherrscht wissen wollen.Wer aber mit der gespannten Sehne Pfeilspitzen androht,gibt aus dem Anspruch im Dreieck die ersten Teile dem Widderund die Mitte dem Stier und dem Zwilling die äußersten Teile.Auch der hässliche Steinbock verharrt nicht im Ruf schnöden Undanks,sondern vergilt dem Krebs den Gefallen, empfängt als Empfangnerund überlässt ihm den Anfang; das Nachbargebiet fällt dem Löwenund die letzten Grade der Jungfrau anheim, wie gelehrt wird.Der, der sich freut an dem ewig Wasser schüttenden Kruge,lässt seine Rechte im ersten Teil durch die Waage vertreten,und der Skorpion beansprucht für sich die zehn folgenden Teile;schließlich erhält der Schütze die letzten im Sternbild des Jünglings.Jetzt sind die zwei den Tierkreis beschließenden Fische noch übrig.In ihrem Reich überlassen sie erstmal dem Widder den Vortritt,und von dem mittleren Drittel bist du vereinnahmt, o Stierbild;was dann noch übrig, behaupten sie selbst, und wie sie im Tierkreisstehen am Schluss, gehört auch die letzte Aufgabe ihnen.Diese Lehre enthüllt die Macht des verborgenen Kosmos,teilt den Himmel auf mehrfache Art und verwendet die Namenmehrmals und bindet durch öftere Bindung den Tierkreis noch stärker.Laß’ deinen Geist nicht täuschen durch Namen, die allen bekannt sind:Sie verschleiern die Wirkung der Sterne, entziehn sie den Menschen.Tiefer müssen die Blicke scharfsinnig dringen, im einen muss man das andre erforschen, es muss sich erschließen vereinten Kräften;in welchem Teil eines Zeichens jemand ans Licht tritt,dessen Charakter besitzt er, und jenes ist gleichfalls Geburtsstern.Leider sind noch keine Bewertungen vorhanden. Seien Sie der Erste, der das Produkt bewertet.
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