Astrologie ist ein Instrument, das den Menschen zur Religiosität führt, zum Sosein der Dinge, zur höchsten Akzeptanz des Lebens. Astrologie ist also die Lehre von der Einheit mit dem Kosmos und nur wer diese Ganzheit wahrnimmt, kann Astrologie wirklich verstehen. Anhand historischer Beispiele erörtert er das wahre Wesen der Astrologie. Sie steht im Gegensatz zum Ego und ist ein Tor zur Spiritualität. Osho erörtert einige Grundprinzipien der Astrologie, die übr die Jahrtausende in Vergessenheit geraten sind.
Die Zukunft ist nicht absolut ungewiss
Die Vergangenheit wirkt von hinten, die Zukunft von vorne. Jetzt, im gegenwärtigen Augenblick, ist die Knospe da. Die gesamte Vergangenheit gibt der Knospe einen Schubs, zur Blüte zu werden, und die gesamte Zukunft ruft die Knospe auf, zur Blüte zu werden. Unter dem beidseitigen Druck von Vergangenheit und Zukunft, wird die Knospe zu einer Blüte. Wenn es keine Zukunft gäbe, wäre die Vergangenheit allein nicht imstande, die Blüte hervorzubringen, denn die Zukunft muss den Raum für die Knospe bereithalten, damit sie zur Blüte werden kann. Ein Ort, irgendein Platz in der Zukunft ist dafür notwendig. Nur wenn die Zukunft den Raum dafür bereitstellt, kann die Knospe aufblühen. Gäbe es keine Zukunft, könnte die Vergangenheit sich noch so sehr bemühen, von hinten zu schubsen — es wäre vergeblich.
Wie sehr ich euch auch von hinten schubse, wenn vor euch eine Wand ist, kann ich euch nicht dazu bringen, euch vorwärts zu bewegen. Um sich vorwärts zu bewegen, muss Raum vorhanden sein. Wenn ich dich schubse und der vor dir liegende Raum dich einlädt: „Komm, sei mein Gast!", nur dann kann mein Schubsen Wirkung zeigen. Für mein Schubsen ist Raum in der Zukunft nötig. Die Vergangenheit erledigt die Arbeit, die Zukunft lie¬fert den Raum dazu.
Aus astrologischer Sicht ist der Blickwinkel der Vergangenheit allein nicht ausreichend und nur zum Teil wissenschaftlich. Die Zukunft ruft die ganze Zeit, zieht an uns die ganze Zeit. Wir wissen das nicht, wir sind uns dessen nicht bewusst. Darin liegt unsere Sehschwäche, unsere Kurzsichtigkeit; wir können nicht sehr weit vorausblicken. Nichts offenbart sich uns über das Morgen. (…)
Die Zukunft ist nicht absolut ungewiss – nur unser Wissen ist ungewiss. Unsere Unwissenheit wiegt schwer. Wir scheinen von der Zukunft nichts mitzubekommen. Wir sind blind: „Über die Zukunft wird uns nichts offenbart." Und weil uns nichts offenbart zu werden scheint, sagen wir, sie sei ungewiss. Aber tatsächlich wird uns sehr wohl etwas über die Zukunft offenbart.
Astrologie ist nicht nur die Berechnung des Einflusses von Gestirnen und Planeten und das Studium dessen, was ihre Aussage bedeutet – das ist nur eine Dimension der Astrologie. Es gibt noch andere Dimensionen, um einen Blick in die Zukunft zu erhaschen. Die Menschen haben Linien in den Handflächen, Linien auf der Stirn, Linien auf den Fußsohlen, diese Linien sind oberflächliche Zeichen. Tiefer verborgen im menschlichen Körper sind die Chakren, und jedes dieser Energiezentren birgt seine eigene Energiequalität in sich. Jedes Chakra pulsiert ständig auf eine ein¬zigartige Weise, in seiner eigenen Frequenz, und es gibt Möglichkeiten das zu messen.
In den Chakren verborgen liegen die mentalen Eindrücke, die Prägungen des Menschen aus der Vergangenheit. Im Osten ist dieses Wissen uralt, im Westen hat L. Ron Hubbard ein neues Wort dafür geprägt, eine neue Wissenschaft. Er nennt es „Zeitspur" (time track). Alles, was der Mensch je erlebt hat, egal in welcher Form – ob als Mensch oder wildes Tier, als Planet oder Stein, in jeglicher Lebensform im Verlauf seiner unendlichen Lebensspanne –, ist als Strom von Erinnerungen in ihm gespeichert. Dieser Strom kann zugänglich gemacht werden, und dann kann die Person diese Erinnerungen wieder erleben. Das ist die wertvollste aller Entdeckungen Hubbards. Im Zusammen¬hang mit der Zeitspur spricht er von „Engram¬men" im Menschen. Einerseits besitzen wir ein Gedächtnis, in dem wir abspeichern, was gestern oder vorgestern geschah. Das ist unser „Arbeitsspeicher", unser Alltagsgedächtnis. So wie ein Ladenbesitzer oder Büroangestellter die täglichen Ereignisse registriert, so funktioniert dieser Arbeitsspeicher. Er ist nicht von Dauer, sondern veraltet täglich und ist dann überholt. Mit diesem Arbeitsspeicher erledigen wir unser Tagespensum, und wir leeren ihn täglich. Auf einer tieferen Ebene gibt es ein Gedächtnis, das nicht der bloßen Alltagsbewältigung dient – ein Gedächtnis, in dem unser ganzes Leben abgespeichert ist, unsere gesammelte Lebenserfahrung, die Essenz all unserer in zahllosen Leben auf dem Weg angehäuften Erfahrungen. Dies alles hat sich uns eingeprägt.
Alles liegt in seiner Gesamtheit vor, tief im Innern vergraben. Es kann geöffnet werden, und dann erhaltet ihr Zugang zu euren Erinnerungen an frühere Leben. Es sind aber keine bloßen Erinnerungen. Hubbard spricht von „Zeitspur", weil es euch ermöglicht, in der Zeit zurückzugehen. Wenn eure Zeitspur geöffnet wird, werden nicht bloß Erinnerungen geweckt, sondern ihr erlebt die Erfahrungen wieder.
Versucht das zu verstehen: Wenn eure Zeitspur geöffnet wird, habt ihr nicht das Gefühl: „Ich erin¬nere mich", nein, ihr erlebt es noch einmal. Wenn eure Zeitspur aufgeschlossen wird, ist das Wiedererleben nicht schwierig. Ohne dieses Wiedererleben ist Astrologie im Grunde unvollständig. Die tiefste Erkenntnis der Astrologie ist die, dass der Zugang zur Vergangenheit wieder geöffnet werden muss.
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