Stephen Arroyo (1946) lehrte nach seinem Psychologiestudium u. a. an der John F. Kennedy Universität in Kalifornien. Bemüht sich um eine Synthese von Esoterik, Naturwissenschaft und Psychologie im Bereich der Persönlichkeitsanalyse.

Techniken des astrologischen Partnervergleichs

Was ich beim Partnervergleich betonen möchte, sind zwei Dinge: Zum einen müssen die Aspekte zwischen den beiden Geburtsbildern betrachtet werden. Dies ist die traditionelle Methode. Das ist besonders dann notwendig, wenn sie eng sind.Unter eng verstehe ich in diesem Falle einen Orbis von höchstens vier Grad, wenn mindestens ein persönlicher Planet (Sonne, Mond, Merkur, Venus oder Mars oder der Aszendent) davon betroffen ist.Je enger der Aspekt zwischen zwei Planeten der Geburtsbilder zweier Menschen ist, desto stärker wirkt er, und alle Aspekte unter vier Grad Orbis sind hier wichtig.Im Zusammenhang damit möchte ich im Laufe des Tages zudem noch auf ein allgemeineres Thema zu sprechen kommen:Den Gebrauch der Elemente, um dadurch eine Vorstellung und ein Gespür für die Mischung von Energien zu vermitteln, mit denen die beiden Menschen sich gegenseitig erfahren. (Arbeitspapiere werden ausgeteilt – vgl. Teil 2 der Arbeitspapiere.)Worauf achtest du zuerst, wenn du einen astrologischen Partnervergleich machst'? Man könnte sagen, daß du zwei »Landkarten« von zwei menschlichen Energiefeldern vor dir liegen hast und nun versuchst zu analysieren, wie sich die beiden gegenseitig beeinflussen. Dabei solltet ihr sehr sorgfältig sein und nicht, wie viele andere Astrologen, allein die Aspekte beachten. Wenn ihr nur die engen Aspekte heranzieht, werdet ihr eine ganze Menge nicht erfassen können, wenn ihr die Elemente nicht beachtet. Ähnlich gibt es auch Astrologen, die es gerade andersherum machen, was eine genauso wenig verläßliche und unvollständige Methode ist. Einige Leute sagen nur: »Oh, paßt deine Sonne zu meiner?« und meinen damit, daß sich Luft mit Feuer bzw. Erde mit Wasser verträgt. »Verträgt sich dein Mond mit Soundso's Mond, Merkur mit Merkur, Venus mit Venus usw.« Dies ist ein wichtiger Schritt, doch wenn du nur das betrachtest, wirst du in vielen Fällen falsch liegen, da eine Vielzahl von Aspekten zwischen den Planeten die Beziehung doch sehr schwierig gestalten kann, auch wenn Sonnen und Monde usw. sich in Harmonie befinden. Alles kann sich in zueinanderpassenden Elementen befinden, wenn du nur jeweils die beiden persönlichen Planeten miteinander vergleichst. Jedoch mußt du jeden nur möglichen Aspekt betrachten, dann kann es ganz anders aussehen.Als ein Beispiel habe ich oft die Geburtsbilder eines mir bekann- ten Ehepaares verwendet. Sie haben den Aszendenten im selben Zeichen, ihre Sonnen stehen im Sextil, die beiden Monde sind harmonisch zueinander. Merkur steht bei beiden im selben Zeichen, die Venus ebenfalls, und Mars steht im Sextil zum Mars des Partners. Alle persönlichen Planeten und ihre Aszendenten standen zueinander verträglich, doch ihre Ehe war ein Desaster. Wenn du die engen Aspekte der beiden Geburtsbilder untereinander vergleichst. kannst du auch erkennen, wieso. Einmal gab es ein Quadrat zwischen Venus und Saturn und im anderen Vergleich eine Opposition dieser beiden Planeten. Ich will damit nicht sagen, daß jedes Paar mit einem Quadrat zwischen der Venus des einen mit dem Saturn des anderen Probleme haben wird und eine zerbrochene Ehe erleben muß. Diese beiden Menschen haben jedoch eine Opposition und ein Quadrat zwischen Venus und Saturn, was eine –wie ich es nenne – »Doppelbetonung« (double-whammy) ist. Wenn dasselbe zweimal auftaucht, sei es in einem Geburtsbild oder einem Partnervergleich, ist dies immer ein sehr machtvolles Thema für die Person oder für die Beziehung. Darauf sollte immer besonders geachtet werden. Zudem hat dieses Paar noch eine Sonne-UranusOpposition und ein Quadrat dieser beiden Planeten zwischen ihren Geburtsbildern. Dies ist eine andere Doppelbetonung, die immer anzeigt, daß die Beziehung »irgendwo in der Luft« schwebt.Mit einem dieser Aspekte kann man manchmal noch gut leben, doch mit zweien erscheint es sehr zweifelhaft, ob diese Menschen auf längere Zeit zusammenbleiben, weil sie sich nicht im geringsten aufeinander verlassen können. Sie haben die Tendenz, dem anderen gegenüber ziemlich unzuverlässig zu sein.Ich fange immer erst dann mit dem Partnervergleich an, wenn ich mich mit den einzelnen Geburtsbildern beschäftigt habe. Darauf habe ich im ersten Workshop besonderen Wert gelegt, denn manchmal muß ich in der Beratung sagen:ten!« Anders ausgedrückt: Bist du in der Lage, die Situation für dich vorteilhaft zu nutzen, wenn du einen Menschen treffen würdest, dessen Geburtsbild mit dem deinen verträglich ist? Vielfach ist es dieser Mensch dann nicht. Verträglichkeit ist zudem sehr stark eine Sache der Einschätzung. Du mußt die individuelle Natur dieses Menschen, wie sie sich im Geburtsbild zeigt, wirklich verstehen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was für diesen Menschen »Verträglichkeit« bedeutet. Die ganzen alten Astrologiebücher haben die Tendenz, Spannungsaspekte und alle Unterschiedlichkeiten als »schlecht« anzusehen. »Quadrate sind schlecht, Oppositionen sind schlecht.« Beim Partnervergleich, das ist richtig, sind Oppositionen und insbesondere Quadrate oft problematisch. Gibt es jedoch keine solchen Spannungsaspekte, ist die Beziehung häufig stumpf und wirklich langweilig. Deshalb ist es oft sehr positiv, wenn beim Partnervergleich ein paar dieser Aspekte auftreten.Wenn allerdings etwa 60-70 % aller Aspekte solche Spannungsaspekte sind, ist es fraglich, ob die Beziehung für beide überhaupt noch Vergnügen beinhaltet. Das ist eben eine Frage der Beurteilung. Damit meine ich, daß einige Menschen Anregung mögen; einige mögen es etwas kämpferisch, und andere bevorzugen Herausforderungen. Ein starker Widder- oder Skorpion-Charakter wird vor Langeweile in einer Beziehung sterben, wenn er nicht ab und zu kämpfen oder zumindest den anderen anschreien oder etwas anderes leidenschaftlich Energisches machen kann. Ähnlich verabscheut ein Schütze-Typus die trockene Routine. Die Venuszeichen, ein typischer Stier- oder Waage-Mensch beispielsweise, wird sich durch Spannungsaspekte wahrscheinlich offensichtlicher belästigt fühlen, da er einen leichten, bequemen und harmonischen Modus bevorzugt. Einige Menschen können mit Streß einfach besser umgehen. Andere sind sehr viel aufgeschlossener. So sind beispielsweise Zwillinge aufgeschlossen und neugierig, andere Menschen kennenzulernen, die sich von ihnen selbst sehr unterscheiden. Wieder andere vertragen sich besser mit Menschen, die ihnen ähnlich sind. Doch ich glaube, daß Zwillinge und die anderen labilen Zeichen Verschiedenartigkeit bevorzugen und sich oft hervorragend mit Menschen vertragen, die ganz anders sind als sie selbst. Es benötigt ziemlich viel Einsicht und Verständnis für die Bedeutung der labilen Zeichen, um Beziehungen zu analysieren, die gut zu ihnen passen. Der astrologische Partnervergleich, wie auch jede andere Methode der Astrologie, beinhaltet die Gefahr, in ein rigides Denken und ein starres Schema menschliche Beziehungen betreffend zu geraten.Dies betrifft nicht nur dein eigenes Leben, sondern auch das anderer Menschen, und du beginnst Dinge zu sagen, die nicht den Tatsachen entsprechen.»Für dich ist eine enge persönliche Beziehung immer problematisch, ganz egal zu wem. Zu allererst mußt du an dir selbst arbei