Astrologie als „Wissenschaft des Karma“
Aber warum ist es notwendig, uns an unseren Ursprung zu erinnern? Wie kam es überhaupt dazu, dass wir es vergessen haben? Was geschah dazwischen? Die Rückführungserlebnisse lassen vermuten, dass sich die Seele vor der Inkarnation — das heißt, bevor der Geist und die Materie sich treffen oder, anders formuliert, die Materie durch den Geist "belebt" wird — an diesen Ursprung erinnert. Ab dem Moment der Zeugung aber unterliegt sie der Prägung der Gebote, Verbote, Normen, Maßstäbe und Ideale der Zeitepoche, der Kultur, der Nation und der Familie (Saturn). Die Erfahrungen in der Auseinandersetzung mit all denen prägen die Seele. „Es kommt zu den sogenannten Abwehr- und Anpassungsmechanismen, das heißt, die Lebensenergie oder Anlage tritt dann nicht mehr in ihrer ursprünglichen Erscheinungsform auf, sondern wird an die gesellschaftlichen Verhältnisse, an die Umwelt und an die Norm angepasst. Diese Mechanismen bilden zusammen die zweite Natur des Menschen, welche die erste, die primäre Natur überlagert. Sie hemmen den Wachstumsprozess der natürlichen Fähigkeiten oder lassen die Anlagen sich nur so entwickeln, wie es der Norm gemäß ist. Die Anlagen werden pervertiert und dadurch verwunschen und verzaubert.“
Der tschechische Arzt, Psychiater und Psychoanalytiker S. Grof konnte sowohl geburtliche als auch vorgeburtliche Erfahrungen einschließlich des Zeugungsvorgangs durch seine LSD-Forschungen nachweisen, darüber hinaus Erfahrungen aus früheren Leben bis hin zu tierischen Existenzen. Solche Seelenprägungen hängen natürlich auch mit unserer irdischen oder körperlichen Existenz zusammen. "Der Detailreichtum der Erfahrungen liegt weit jenseits der Kapazitätsmöglichkeiten des Gehirns. Deshalb muss man auch die morphogenetischen Felder als Informationsspeicher berücksichtigen ...“
Diese Felder sind nicht ortsgebunden, also unterliegen sie nicht der Newtonschen Raum-Zeit-Dimension. Sie sind auch die Erklärung für all die Bilder, Erfahrungen und Informationen, die wir in Rückführungen erleben dürfen.
Aber wie sieht diese Raum-Zeit-Dimension im Horoskop aus? Wenn wir die vier Quadranten des Horoskops als in der Raum-Zeit-Dimension ablaufenden Entwicklungsprozess der Einheit Körper, Seele und Geist zum Überpersönlichen betrachten, sehen wir vor allem eine räumlich-zeitliche Abfolge. Solange wir durch die 12 Häuser am Kreis entlang wandern, berühren wir nur einzelne Punkte der Ganzheit (Kreis). Wenn wir uns in die Mitte des Kreises begeben, betreten wir eine Art morphogenetisches Feld, wo alle Informationen vorhanden sind, denn alle Punkte des Kreises liegen hier in der gleichen Entfernung. So gesehen liegt die Vollkommenheit in der Mitte des Geburtshoroskops. Hier sind wir ganz, hier fehlt uns nichts. Damit ist auch gesagt, dass das Gesamthoroskop die Vergangenheit genau so gut wie die Gegenwart oder Zukunft ausdrückt.
Denn jeder Augenblick enthält alles in sich. Von hier aus betrachtet kann man von allen Horoskop-Faktoren annehmen, dass sie direkt unseren „früheren“ Handlungen, Leistungen und Wünschen entstammen.
Stephen Arroyo schreibt dazu: „Man könnte die Astrologie in Wirklichkeit die „Wissenschaft des Karma“ nennen, das heißt, es geht darum, sich seiner Verantwortlichkeiten auf ganz präzise Art bewusst zu werden und sie zu akzeptieren.“
Zur Entwicklung des Bewußtseins schreibt er: „Es scheint mir eine sinnvolle Hypothese, dass diese deutlich unterschiedlichen Wege zum Leben zumindest in vielen Fällen daraus erwachsen, dass das Individuum in verschiedenen früheren Leben deutlich unterschiedliche Arten von Erfahrungen gehabt hat. Wenn jemand zum Beispiel eine Lebensspanne als männlicher Krieger verbracht hat und dann eine andere als traditionelle Hausfrau und Mutter, dann kann diese Seele zum Beispiel mit einem Quadratur-Aspekt zwischen Widder- und Krebs-Planeten in dieses Leben geboren werden, der die innere Spannung anzeigt, die dieser Mensch selbst jetzt fühlt, aufgrund der deutlich unterschiedlichen Lebensorientierungen und Selbst-Ausdrucksweisen.“
Solange wir keine Rückführungen erlebt haben, ist es sehr schwer, sich vorzustellen, dass dies alles gleichzeitig geschieht.
Unser Denken ist so sehr von der Wissenschaft und Logik geprägt, dass in unserem Bewusstsein das Gefühl der Zeit als Ursache und Wirkung mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eng verknüpft wird.
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