Entdecken Sie mit diesem Buch, wie sie Ideale zur Wirklichkeit werden lassen können und finden Sie die Wege für ein tieferes Verständnis der Venus-Energie.
Jupiter ist der Wohltäter in der Astrologie. Die Autorin zeigt, dass seine Bedeutung jedoch viel tiefer reicht. Er gibt uns innere Weisheit und geistige Sicherheit.
Erin Sullivan arbeitet seit 1972 als beratende Astrologin und unterrichtet in Kanada, USA und Großbritannien. Sie lebt in London und in Arizona. Sie ist Dozentin am "Center for Psychological Astrology" in London. Herausgeberin einer astrologischen Reihe bei Penguin Books. Zahlreiche Artikel in allen führenden astrologischen Zeitschriften.
Die zweifache Göttin Venus: Urania und Pandemos
Für Aphrodite gab es eine sie verehrende Gefolgschaft, zahlreiche Kulte, Besänftigungsriten und so weiter. Sie war eine höchst individuelle Göttin mit vielen Funktionen und wurde in der ganzen mediterranen Welt verehrt. Die mündliche Überlieferung im antiken Griechenland vermittelt uns, dass Aphrodite die älteste der griechischen Gottheiten im herkömmlichen Pantheon ist. Die Geburt der anderen Götter fand erst danach statt, im Goldenen Zeitalter des Kronos oder noch später, wie im Falle der Athene, die »ausgewachsen dem Haupte ihres Vaters Zeus entsprang«. Auch Aphrodite wurde unabhängig von der konventionellen Vereinigung von Mann und Weib geboren, und sie ist mehr mit ihrem Vater Uranos verbunden als mit ihrer Meeresmutter. In dieser Gestalt ist sie bekannt als Aphrodite Urania, die himmlische Aphrodite.
Eine spätere Überlieferung besagt jedoch, dass Aphrodite als Tochter von Zeus und Dione geboren wurde. Homer hatte diese Mär gehört, wie aus seinen Epen hervorgeht. Er bezeichnet Aphrodite als die Tochter von Zeus und Dione. Diese Version ist sehr viel konventioneller arrangiert, als die unglaublichen Geschichten von Kastrationen, von der Trennung von Himmel und Erde, von Samen, Schaum und Blut. Also wurde Aphrodite einfach aus der Vereinigung eines Mannes mit einer Frau geboren, die eine Göttin hervorbrachte, und die die alten Griechen Aphrodite Pandemos benannten. Dies ist ein späterer Mythos und er entsprach wahrscheinlich den Bedürfnissen der kulturellen Entwicklung. Tatsächlich ist die Verwandlung Aphrodites von der sexuellen Göttin der Liebe in der griechischen Welt zur Venus genetrix – Göttin der Fruchtbarkeit und Mutter von Aineias, dem Gründer von Rom – in der römischen Kultur das Resultat dieses Mythos.
Wie wir noch sehen werden, ist es bezeichnend, dass dieser Sekundärmythos Aphrodites Rolle als Göttin mit zwei Gesichtern enthüllte, da sie die dualen Bilder von Liebe und Kreativität regiert. Alle Ebenen unseres menschlichen Erlebens sind bis heute durchdrungen von dem Konzept eines Höheren und eines Niederen, oder von Sakralem und Profanem. Als ein Kind, aus Männlichem und Weiblichem gezeugt, war Aphrodite deshalb auch in einem weiteren Aspekt der Umsetzung von Eros-Erleben sehr tüchtig. Wir haben also zum einen Eros, und wir haben Venus, welche zwei Funktionen erfüllt.
Die Funktion Urania ist »sakral«, die Funktion Pandemos ist »profan«. Damit haben wir die zwei Archetypen Urania und Pandemos, die beide Ebenen des Erlebens befriedigen, die himmlische und die irdische. Pandemos bedeutet schlicht »aus dem Volke«, »durch das ganze Volk«, »alles Volk« (pan demos). Dies entspricht dem Bild der dualen Göttin – die eine hat ein göttliches Antlitz, das wohl zuweilen Furcht einflößt, und die andere, zwar ebenfalls unsterbliche und allmächtige, aber doch mit menschlicheren Zügen ausgestattete, ist den sterblichen Vergnügungen und der menschlichen Kreativität zugewandt.
Die Griechen pflegten einen vorsichtigen Respekt vor Aphrodite. Ihre Kräfte waren allgemein als denen des Zeus gleichwertig anerkannt – und Zeus war das Oberhaupt der Olympier. Doch Aphrodite war von Zeus, vermutlich aus konventionellen Erwägungen heraus, gezwungen worden zu heiraten, was nicht ihrer natürlichen Neigung entsprach. Die Heirat von Aphrodite und Hephaistos symbolisiert eine viel irdischere Seite ihres Wesens: den Pandemos-Aspekt der Aphrodite. Hephaistos war ein vollwertiger Olympier, ein Sohn der Hera. Sein Vater ist offenbar Zeus selbst, bei Hesiod allerdings ist Hephaistos ein Sohn der Hera allein.
Übergangsriten des Jupiter umfassen:
moralisch/sittliche Entwicklung; spirituelle Zeremonien; Wechsel in Erziehung und Ausbildung; Verpflichtungen gegenüber der Gesellschaft; politisches Bewusstsein; andere Ebenen der Zielsetzung; Veränderungen der gesellschaftlichen Stellung; und das Fortschreiten der natürlichen zyklischen Alterungsprozesse (im Gegensatz zu den harten Siebenjahres-Zyklen seines Vaters Saturn, gehen die Jupiter-Zyklen eher mit der geistigen Entwicklung synchron und sind daher weniger erschütternd). Im Grunde ist es Jupiters Funktion, uns aktiv, lebendig und unser Interesse wach zu halten! Wenn wir die ursprüngliche Jupiter-Zeus Allegorie als Ausgangspunkt nehmen, dann ist Jupiter der Held in uns. Oft entsprechen die Jupiter-Regionen in unserem Horoskop (d.h. die eigentliche Jupiter-Platzierung, das 9. Haus und der Bereich des Schützen) jenem Lebensbereich, in dem wir die größte Autorität über Natur und Gesellschaft brauchen, und wo es unsere Aufgabe ist, ein Gefühl des Wohlbefindens und der geistigen Sicherheit zu erlangen.
Jupiters Befreiung seiner Geschwister und die Behauptung der Rechte seiner eignen Generation sind typisch für bestimmte Jupiter-Erfahrungen in unserem Leben - wenn wir z.B. eine sehr restriktive, autoritäre Grenze erreichen und überschreiten, wenn wir etwas ergreifen, hervorbringen oder ins Dasein zwingen, um es dann zu kultivieren und in etwas zu verwandeln, das im täglichen Leben nützlich ist. Jupiters Loyalität gegenüber seinen Geschwistern ist auch ein Symbol für unsere eigene Bindung an unsere "Sippe" und vertraute Menschen. Unseren Freunden und wichtigen Familienmitgliedern gegenüber sind wir ebenso fürsorglich wie Jupiter zu seinen Geschwistern. Hier finden wir einen der Archetypen der Geschwisterbeziehung und des "Stammesgefühls" gegenüber Vertrauten und Familienmitgliedern. Das erste Auftreten des rächenden Jupiter-Typus ist gewöhnlich in der Pubertät, einer Zeit beginnender Selbsterkenntnis. Wir neigen dazu, dieses Muster bei jeder nachfolgenden Jupiter-Wiederkehr (im Alter von 24, 36, 48, 60 Jahren, usw.) wieder aufzunehmen.
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